Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

topplus Vegetatives Wachstum

Wie verläuft die Blattbildung?

Lesezeit: 4 Minuten

Als dikotyle Pflanze läuft der Raps mit zwei Keimblättern auf und bildet auch die späteren Laubblätter paarig aus (also zwei, vier, sechs, acht usw.). Unter Stresseinwirkung, z.B. durch Herbizide oder Nährstoffmangel, kann eines der beiden Blätter verzögert oder gar nicht ausgebildet werden. Damit lassen sich ungerade Blattzahlen erklären.


Das Wichtigste zum Thema Ackerbau dienstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Je nach Sorte und Sonneneinstrahlung hat das 1. Laubblattpaar nach 130 bis 150°C-Tagen Blattstielchen gebildet. Der Raps befindet sich damit im 2-(Laub-)Blattstadium (BBCH 12). Wie stark dabei die Entwicklung vom Aussaattermin abhängt, zeigt Übersicht 1 auf Seite 68.


Nach weiteren 130 bis 150°C-Tagen erscheint das zweite Laubblattpaar, der Raps hat dann das 4-Blattstadium (BBCH 14) erreicht. In den Blattachseln der ältesten Laubblätter sind bereits die Knospen der späteren Verzweigungen zu erkennen. ▶


Im 4-Blattstadium muss sich die Rapspflanze voll auf die Wurzelernährung umstellen, zuvor lebte sie überwiegend von den Reservestoffen des Samenkorns. Die bis dahin nackt erscheinenden Wurzeln bilden Seitenwurzeln und Wurzelhaare. War das Wachstum bislang in hohem Maße durch sogenannte maternale Einflüsse geprägt, d.h. durch die Versorgung des Keimlings aus dem Endosperm des Samenkorns, wirken sich von nun an die äußeren Bedingungen auf die Entwicklung aus – vor allem die Wasser- und Nährstoffversorgung des Bodens.


Wichtig: Nährstoffe zur rechten Zeit


Zwischen dem 2- und 4-Blattstadium kann es zu einem Wachstumsstillstand kommen, wenn z.B. der Gasaustausch in der Wurzelzone durch Nässe im verdichteten Horizont unter dem Saatkorn behindert wird und Luft- bzw. Sauerstoffmangel die Nährstoffaufnahme stagnieren lässt. Das ist der Fall, wenn der Raps in zu nassem Boden bestellt wurde und nachfolgend Regen fällt.


Zwischen dem 4- bis 6-Blattstadium muss der Raps unbedingt ausreichend mit Nährstoffen versorgt sein, um die Wurzeln auch als Nährstoffspeicher auszubilden und das Wachstum der unteren Verzweigungen sicherzustellen. Das 6-Blattstadium wird zwischen 390 bis 420°C-Tagen nach dem Auflaufen des Rapses erreicht.


Ab dem 8-Blattstadium (nach 520 bis 550°C-Tagen) sind an den Vegetationskegeln der Seitentriebe in den unteren Blattachseln erste Blattknospen zu erkennen. Am Haupttrieb werden bereits Blütenknospen gebildet.


Raps darf nicht zu eng stehen


Der Wurzelhals hat im 8-Blattstadium einen Durchmesser von 5 bis 8 mm. Die Variabilität hängt von der Sorte, von der Bodendichte und der Versorgung mit Nährstoffen ab – vor allem aber vom Standraum der Einzelpflanze (siehe auch „Standraum“ auf Seite 74):


Je enger die Pflanzen stehen, umso dünner ist der Wurzelhals. Gleichzeitig berühren sich die Blätter früher und treiben den Spross in die Höhe. Die Sprossstreckung setzt in dichten Beständen früher ein. Die Stauchung durch Wachstumsregler im 4- bis 6-Blattstadium bewirkt, dass der Wurzelhals dicker ist, die Blattstiele deutlich kürzer und die Blattspreiten kleiner bleiben.


Im 8-Blattstadium wurzelt die Rapspflanze bereits im Unterboden, wenn keine Bodenverdichtungen oder Strohmatten vorliegen. Der Raps beginnt unter dem Einfluss der abnehmenden Tageslänge und der rückläufigen Temperaturen, Nährelemente und Reservestoffe (Glucose, Aminosäuren) im Wurzelhals anzureichern.


Der Raps darf deshalb ab dem 8-Blattstadium nicht hungern, vor allem darf er nicht unter Stickstoff- und Schwefelmangel (= Eiweißmangel) leiden. Denn andernfalls werden


  • weniger Blütenknospen angelegt,
  • untere Verzweigungen zurückgebildet und
  • nicht genügend Nähr- und Reservestoffe in der Wurzel eingelagert bzw. die bereits eingelagerten Vorräte werden wieder verbraucht, wenn der Raps in der Folgezeit noch weiterwachsen kann.


Die Konsequenz: Der Raps kann sich nach Winter schlecht regenerieren.


Wann bildet sich der Vegetationskegel aus?


Im 10-Blattstadium (BBCH 20, nach 650 bis 680°C-Tagen) ist der Wurzelhals der Rapspflanzen zwischen 7 und 12 mm dick. Die Blütenprimordien in den Blattachseln der Haupttriebe sind bereits mit bloßem Auge zu erkennen. Der Spross kann dann zwischen 5 mm und 5 cm lang sein.


Mit abnehmenden Temperaturen im Herbst schränkt der Raps das Massenwachstum ein. Die Differenzierung des Vegetationskegels läuft aber auch bei Temperaturen unter 2°C ab und kann im Winter erfolgen, wenn sich der Raps in der Vegetationsruhe befindet.


Ab dem 12-Blattstadium und mit dem Übergang in den Langtag (über 12-Stunden-Tag) setzt beim Raps die Sprossstreckung ein. Das 12-Blattstadium ist nach 780 bis 820°C-Tagen zu erwarten.

Die Redaktion empfiehlt

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.