Die Düngeverordnung schränkt die Stickstoffdüngung zu Wintergetreide im Herbst stark ein. Düngen darf man derzeit nur noch zu Wintergerste nach Getreide. Die Sperrzeit beginnt für alle Ackerkulturen ab dem 1. Oktober.
In Niedersachsen ist die Herbstdüngung zur Gerste – wie auch zu Raps – noch weiter eingeschränkt. Eine Düngung ist hier sowohl auf humosen Böden (Humusgehalt über 4%) sowie auf Standorten mit langjährig organischer Düngung (Phosphatgehalt im Boden über 13 mg P/100 g Boden) verboten. Bei Strohabfuhr sind zudem nur maximal 20 kg/ha anrechenbarer Stickstoff (N) zulässig. Inwieweit für Ihren Betrieb landesindividuelle Auflagen gelten, erfragen Sie bitte bei den zuständigen Landesdienststellen.
In der Regel darf die N-Düngung 60 kg/ha Gesamt-N oder 30 kg/ha Ammonium-N (NH4) im Herbst nicht überschreiten. Ob eine N-Gabe zu Gerste allerdings tatsächlich erforderlich ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Im Mittel lassen sich damit Ertragseffekte von bis zu 3 dt/ha realisieren. Das zeigen Versuche aus den vergangenen Jahren. Eine N-Düngung ist vor allem dann zu empfehlen, wenn die Gerste nicht gut bestockt in den Winter gehen kann.
Verzichten können Sie auf eine Düngemaßnahme im Herbst hingegen, wenn Sie zwischen dem 20. und 30. September unter eher optimalen Bedingungen säen. Spätere Saaten bis etwa zum 10. Oktober sollten nur nach Blattvorfrüchten wie z.B. Mais erfolgen.
Stickstoffpotenzial nutzen
Um die Nährstoffmobilisierung und Jugendentwicklung zu fördern, ist darüber hinaus ein lockerer, gut durchlüfteter Boden wichtig. Steht die Gerste nach Getreide, ist es ratsam unmittelbar zur Gerstenaussaat zu pflügen, um optimale Feldaufgänge sicherzustellen.
Viele Flächen weisen in diesem Jahr neben hohen Bodentemperaturen und guter Trockengare auch hohe Nachernte-Nmin-Werte auf. Fiel vor der Gerstenaussaat ausreichend Niederschlag, sollte man das erhöhte Nachlieferungspotenzial in die Düngeentscheidung mit einbeziehen.
Eine Phosphatgabe fördert im gesamten Wintergetreide die Jugendentwicklung im Herbst. Dazu reichen bereits etwa 50% der Abfuhr, demnach etwa 30 bis 40 kg/ha P2O5.
Eine Kaligabe von etwa 50 bis 80 kg/ha K2O sichert vor allem die Winterhärte der Bestände ab. Auf Betrieben mit Wirtschaftsdüngereinsatz sind die Flächen in der Regel ausreichend versorgt, um den Grundnährstoffbedarf des Wintergetreides im Herbst abzudecken.
Zusätzlich sollte zur Gerste eine ausreichende Manganversorgung sichergestellt sein. Auch diese wirkt sich positiv auf die Winterhärte aus.
Dr. Ulrich Lehrke,
LWK Niedersachsen
Hinweis:
Bitte aktivieren Sie Javascipt in Ihrem Browser, um diese Seite optimal nutzen zu können
Zum Lesen dieses Artikels benötigen Sie ein top agrar Abonnement
Die Düngeverordnung schränkt die Stickstoffdüngung zu Wintergetreide im Herbst stark ein. Düngen darf man derzeit nur noch zu Wintergerste nach Getreide. Die Sperrzeit beginnt für alle Ackerkulturen ab dem 1. Oktober.
In Niedersachsen ist die Herbstdüngung zur Gerste – wie auch zu Raps – noch weiter eingeschränkt. Eine Düngung ist hier sowohl auf humosen Böden (Humusgehalt über 4%) sowie auf Standorten mit langjährig organischer Düngung (Phosphatgehalt im Boden über 13 mg P/100 g Boden) verboten. Bei Strohabfuhr sind zudem nur maximal 20 kg/ha anrechenbarer Stickstoff (N) zulässig. Inwieweit für Ihren Betrieb landesindividuelle Auflagen gelten, erfragen Sie bitte bei den zuständigen Landesdienststellen.
In der Regel darf die N-Düngung 60 kg/ha Gesamt-N oder 30 kg/ha Ammonium-N (NH4) im Herbst nicht überschreiten. Ob eine N-Gabe zu Gerste allerdings tatsächlich erforderlich ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Im Mittel lassen sich damit Ertragseffekte von bis zu 3 dt/ha realisieren. Das zeigen Versuche aus den vergangenen Jahren. Eine N-Düngung ist vor allem dann zu empfehlen, wenn die Gerste nicht gut bestockt in den Winter gehen kann.
Verzichten können Sie auf eine Düngemaßnahme im Herbst hingegen, wenn Sie zwischen dem 20. und 30. September unter eher optimalen Bedingungen säen. Spätere Saaten bis etwa zum 10. Oktober sollten nur nach Blattvorfrüchten wie z.B. Mais erfolgen.
Stickstoffpotenzial nutzen
Um die Nährstoffmobilisierung und Jugendentwicklung zu fördern, ist darüber hinaus ein lockerer, gut durchlüfteter Boden wichtig. Steht die Gerste nach Getreide, ist es ratsam unmittelbar zur Gerstenaussaat zu pflügen, um optimale Feldaufgänge sicherzustellen.
Viele Flächen weisen in diesem Jahr neben hohen Bodentemperaturen und guter Trockengare auch hohe Nachernte-Nmin-Werte auf. Fiel vor der Gerstenaussaat ausreichend Niederschlag, sollte man das erhöhte Nachlieferungspotenzial in die Düngeentscheidung mit einbeziehen.
Eine Phosphatgabe fördert im gesamten Wintergetreide die Jugendentwicklung im Herbst. Dazu reichen bereits etwa 50% der Abfuhr, demnach etwa 30 bis 40 kg/ha P2O5.
Eine Kaligabe von etwa 50 bis 80 kg/ha K2O sichert vor allem die Winterhärte der Bestände ab. Auf Betrieben mit Wirtschaftsdüngereinsatz sind die Flächen in der Regel ausreichend versorgt, um den Grundnährstoffbedarf des Wintergetreides im Herbst abzudecken.
Zusätzlich sollte zur Gerste eine ausreichende Manganversorgung sichergestellt sein. Auch diese wirkt sich positiv auf die Winterhärte aus.
Dr. Ulrich Lehrke,
LWK Niedersachsen
Friederike Mund, Matthias Bröker, Anne Katrin Rohlmann