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Wintergerste: Wie sind die Bestände entwickelt?

Lesezeit: 4 Minuten

Bei der Wintergerste müssen wir unterscheiden zwischen den Beständen, die frühzeitig in trockene Böden gesät werden konnten und zügig aufliefen, um im Oktober mit der Bestockung zu beginnen, und den Beständen, die zwar rechtzeitig und trocken bestellt wurden, aber aufgrund der ausgeprägten Keimruhe nur zögernd bzw. erst Mitte bis Ende Oktober aufliefen. Die ersten Bestände haben sich zwar nicht ganz so stark bestockt wie in früheren Jahren. Die Bestandesdichte ist mit 1 200 bis 1 500 Trieben je m2 aber immer noch mehr als ausreichend. Teilweise begannen diese Gerstenbestände Ende Oktober wegen der Nässe zu zeichnen, vor allem dort, wo der Boden mehrmals bearbeitet wurde oder wenn keine Herbstdüngung mit Stickstoff erfolgte. In diesem Fall wurden weniger Triebe je Pflanze angelegt. Die Seitentriebe wirken schwach und mickerig. Insgesamt haben diese Bestände zwischen 700 und 1 000 Triebe/m2. In allen Gerstenbeständen ist die Wurzel zwar nicht ganz so schwach entwickelt wie im Vorjahr, unter dem Strich aber doch schlecht ausgebildet. Die gut entwickelten Bestände mit 1 200 bis 1 500 Triebe je m2 brauchen zum Starten nur soviel Stickstoff, um rechtzeitig anspringen zu können und in der NVersorgung nicht zu stark abzufallen, da die Ährchenanlage bereits in Gang gekommen ist. Erfolgt die N-Düngung frühzeitig, reichen im Februar 25 bis 30 kg/ha N als NH4Stickstoff. Kann der Dünger erst Anfang bis Mitte März gegeben werden, sollten 30 bis 40 kg/ha N als Kalkammonsalpeter (oder Volldünger) fallen, um die Differenzierung der Ährchen in den kräftigen Trieben, die dann voll in Gang sein dürfte, zu unterstützen. Erfolgt die Düngung noch später, können Startgabe und ein Teil der Anschlussdüngung zusammengefasst werden. Die etwas schwächeren Bestände mit 700 bis 1 000 Triebe/m2, die im Herbst unter der Nässe und Stickstoffmangel litten, sollten zum Starten auf sandigen Böden wenigstens 50 kg/ha, auf tonigen Böden bis 70 kg/ha N für den Bestandes- und Ertragsaufbau erhalten. Auch in diesen Beständen ist die Startgabe mit Kalkammonsalpeter oder AHL (+ Herbizid) zu empfehlen, wenn die Düngung erst nach dem Einsetzen der Vegetation erfolgen kann. Die Ende Oktober aufgelaufenen Gerstenbestände haben bislang meist nur 4 Blätter pro Trieb gebildet und erst begonnen zu bestocken. Die Startgabe sollte hier frühzeitig erfolgen. Auf leichten Böden und auf Böden mit schneller NFreisetzung sollte die Düngung aber nicht höher als 40 bis 50 kg/ha N (z. B. 100 kg/ha Harnstoff) ausfallen, um vor Beginn des Schossens noch mit der 2. (+ 3.) N-Gabe kommen zu können. Auf schweren, kalten Böden kann die Startgabe mit Harnstoff bis auf 100 kg/ha N (1. und 2. Gabe) hochgezogen werden. Allerdings darf dann die Anschlussdüngung (3. Gabe) erst ab EC 32 ausgebracht werden. Zweite N-Gabe später festlegen Wie hoch die zweite N-Gabe ausfallen sollte, lässt sich jetzt noch nicht festlegen. Das hängt davon ab, wie tief der Frost in den Boden eindringen konnte, wann die Vegetation in Gang kommt und ob das Frühjahr trocken oder nass wird. Je tiefer der Boden durchgefroren ist, um so günstiger wirkt sich das auf den Stickstoffumsatz aus. Allerdings steigt damit auch das Risiko von Auswinterungsschäden. Wenn die Vegetation früh in Gang kommt, können die Bestände schneller regenerieren. Gleichzeitig kommt der Stickstoffumsatz früher in Gang, das heißt die Anschlussdüngung kann herabgesetzt werden. Grundsätzlich ist ein trockenes Frühjahr von Vorteil. Trockenheit mit Wechselfrösten ist allerdings Gift für die Regeneration der Wintergerste, so dass es derzeit nicht möglich ist, eine sichere Prognose abzugeben. Muss aber mit diesen Bedingungen gerechnet werden, so ist die Startgabe um 20 bis 30 kg/ha N zu erhöhen, um eine sichere N-Versorgung zu gewährleisten. Gerade auf diesen Standorten muss unter Umständen auch die (schwache) Wintergerste angewalzt werden, damit die Wurzel ausreichend Bodenkontakt bekommt. Unter diesen Bedingungen bekommt im übrigen die Blattdüngung mit Kupfer und Mangan (hoher pH-Wert) eine besondere Bedeutung für die Regeneration der Wintergerste. Auf Standorten mit niedrigen pH-Werten (unter pH 5,8) ist die Blattdüngung mit Kupfer und Molybdän zu empfehlen, um die Stickstoffwirkung zu unterstützen. Besteht Gefahr, dass die Wintergerste umgebrochen werden muss, sollte die Startgabe maximal 40 bis 50 kg/ha N betragen, vor allem aber kein NO3-haltiger Dünger eingesetzt werden. Sortenunterschiede sind in diesem Jahr weniger zu beachten. Zunächst kommt es darauf an, einen ausreichenden Bestand sicherzustellen. Erst für die Terminierung der 2. N-Gabe werden Sortenunterschiede eine Rolle spielen, wenn die Gerste den Winter heil überstanden hat.

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