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Wo drückt der Schuh?

Lesezeit: 3 Minuten

Vor allem auf Tonböden reduzieren sich die Möglichkeiten der Ungraskontrolle immer mehr. Sind die Böden zudem noch staunass, wird Fuchsschwanz, insbesondere in engen Fruchtfolgen, das Regime übernehmen oder hat es bereits getan.


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Geeignete ackerbauliche Schritte, um den Fuchsschwanz auf diesen Standorten in Schach zu halten, sind der Verzicht auf Frühsaaten und der Anbau von Sommerungen wie Erbsen, Ackerbohnen, Sommerhafer oder -gerste. Auch Zwischenfrüchte spielen eine zunehmende Rolle – sie sind obendrein ein Ansatz bei der Suche nach Alternativen zu Glyphosat. Um mit Zwischenfruchtbeständen Ungräser unterdrücken zu können, müsste man allerdings den Anbau wie folgt anpassen: Schnell wachsende Arten wie Phacelia müssten bereits direkt nach der Getreideernte in den Boden geschlitzt werden. Die Idee dahinter ist, dass sich die Arten dann so rasch entwickeln, dass das Ausfallgetreide nicht zum Zuge kommt und unter der Zwischenfrucht verrottet. Ackerfuchsschwanz ist zu diesem Zeitpunkt noch in Keimruhe und Altraps läuft wegen der fehlenden Bodenbearbeitung kaum auf. Die Zwischenfrucht hält den Acker somit bis ausgangs Winter frei von Ungräsern, sodass die Saat einer Sommerung ohne vorherigen Glyphosateinsatz erfolgen kann. Damit das Verfahren gelingt, sind folgende Voraussetzungen wichtig:


  • Eine trockene Ernte, damit keine Spuren gelockert werden müssen.
  • Bodenfeuchte zur richtigen Zeit, damit die Zwischenfrucht sofort, das Ausfallgetreide aber erst nach dem nächsten Regen aufläuft.
  • Eine gute Stroh-/Spreuverteilung und möglichst keine Strohbergung, da sich dadurch das Risiko von „Kondensstreifen“ besonders nach Gerste erhöht und
  • je nach Standort und Jahr sollte man die Zwischenfrucht düngen dürfen.


Diese Kombination trat bei bisherigen Anwendungen dieses Ansatzes in etwa 40% der Fälle ein. Hier war es tatsächlich möglich, die Sommerung ohne mechanische bzw. chemische Maßnahmen zu etablieren – zumindest auf dem überwiegenden Teil des Schlages. Sehr selten gelingt diese Art der Bewuchssteuerung allerdings in Fahrgassen. Zu bedenken ist sicherlich auch die erhöhte Mäusegefahr durch die fehlende, tiefe Bodenbearbeitung.


Fazit


Der frühe Anbau von Zwischenfrüchten scheint derzeit am ehesten geeignet zu sein, den Zeitraum zwischen Ernte der Winterung und Saat der Sommerung so zu füllen, dass die Saat der Frühjahrskultur auch ohne intensive Bodenbearbeitung bzw. ohne Chemie funktionieren kann. Dies wird aber nicht in jedem Jahr und nicht auf dem gesamten Schlag gelingen. Daher wird das angestrebte Verbot von Glyphosat viele Betriebe, die auf tonigen Böden wirtschaften, hart treffen. Ohne das „Zwischenfrucht-Instrument“ müsste ohne Glyphosat künftig mehr


  • gegrubbert, gefräst, gehobelt, geschält oder gepflügt werden,
  • wird es schwieriger, mehr CO2 in den Böden zu speichern als die Bodenbearbeitung freisetzt und
  • geht mehr Boden durch Wasser- und Winderosion verloren.


Das geplante Glyphosatverbot wird überall dort zur besonderen Herausforderung, wo man den Boden konservierend bearbeitet und der Futterbau keine oder noch keine Alternative sein kann.


Günter Klingenhagen, LWK NRW ▶

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