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Wurzelbohrer: Maispflanze lockt den eigenen Feind

Lesezeit: 2 Minuten

Der Wunsch, den Mais widerstandsfähiger gegen den Maiswurzelbohrer zu züchten, ist offensichtlich schwieriger als gedacht – das haben Wissenschaftler der schweizerischen Universität Bern und dem Max-Planck-Institut in Jena herausgefunden. Die Krux liegt in der Eisenversorgung des Maises.


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Um diese zu verbessern, nutzt der Mais bestimmte chemische Verbindungen, die sogenannten Benzoxainoide. Junge Maispflanzen scheiden diese über ihre Wurzeln aus. Zusammen mit Eisen im Boden bilden sie Eisenkomplexe. Über diese sichert sich der Mais die Eisenverfügbarkeit für die eigene Ernährung.


Die Benzoxainoide haben noch eine weitere Funktion: Abschreckung. Befallen Schädlinge die Maiswurzeln, baut der Mais die Benzoxainoide ab. Es entsteht ein für die meisten Insekten giftiger Stoff – nicht jedoch für die Larven des Wurzelbohrers. Schlimmer noch, sie nutzen den Stoff für sich.


So dienen die Eisenkomplexe den Larven als Wegweiser. Sie gelangen damit bis zu den Kronenwurzeln des Maises, um sich dort zu ernähren. In Verbindung mit einem eigenen Eisentransport-Enzym decken die Komplexe zudem den Bedarf der Larven ab. Die „Waffe“ des Maises kann den Maiswurzelbohrer-Larven somit nichts anhaben.


Die Larven machen das Abbauprodukt vom Mais für sich ungiftig, indem sie ein Zuckermolekül anfügen. Diese Verbindung können die Larven direkt abgeben, um eigene Feinde, wie z.B. Nematoden abzuwehren. Die ungiftige Form eines weiteren Benzoxainoides speichern sie, um es bei einem erneuten Nematoden-Angriff selbst in Gift zu verwandeln.


Und nun? Ohne ausgeschiedene Benzoxainoide würden weniger Maiswurzelbohrer-Larven den Mais schädigen. Doch das schränkt wiederum die Eisenaufnahme ein.


Die Forscher denken nun darüber nach, ob die Eisenkomplexe als Lockstoff dienen könnten, um die Wurzelbohrer von der Maispflanze abzulenken.


Und das wäre dringend nötig: Denn die Fangzahlen steigen weiter. In Bayern haben sie sich 2018 im Vergleich zu 2017 vervierfacht, von 6381 auf 25250 Käfer. Aufgrund der gestiegenen Fangzahlen wird im Rheintal das Anbauverbot um drei Jahre verlängert: Die Betriebe dort dürfen Mais von 2018 bis 2022 auf derselben Fläche nur in zwei von drei aufeinanderfolgenden Jahren anbauen (max. zwei Drittel Mais). Als Beginn der Fruchtfolge wird dabei der 1. Januar 2018 angesetzt. Der Saatmais ist von dieser Regelung nach wie vor ausgenommen.

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