Vor allem Landwirten im Emsland bereitet der weiße Kartoffelzysten-Nematode immer größere Sorgen. Das zeigte sich kürzlich beim Kartoffeltag in Haren. Ein relativ neuer Typ dieser Fadenwurmart, den Experten „Population Emsland“ nennen, befällt auch hoch resistente Sorten wie Seresta oder Innovator.
Gefördert wurde die Herausselektion dieses aggressiven Typs vermutlich durch enge Fruchtfolgen bei mangelnder Bekämpfung von Durchwuchskartoffeln. Möglich ist laut Expertenmeinung aber auch eine Einschleppung. Bei Befall kann es durchaus einige Jahre dauern, bis man oberirdisch Schäden oder Befallsnester erkennt. Ertragsverluste setzen allerdings schon früher ein.
Um die Verbreitung zu stoppen, hat das Pflanzenschutzamt der LWK Niedersachsen am 15.9.2016 eine Allgemeinverfügung gegen den Quarantäneschädling erlassen. Demnach müssen ab diesem Jahr alle Flächen, auf denen Pflanzkartoffeln für den eigenen Nach-bau erzeugt werden, vor dem Anpflanzen auf Kartoffelzysten-Nematoden untersucht worden sein. Ein amtlicher Probennehmer beprobt die Flächen dafür im Herbst vor dem jeweiligen Anbaujahr. Ab 2018 ist das Pflanzen von Kartoffeln aus eigenem Nachbau nur noch erlaubt, wenn eine Unbedenklichkeits-Bescheinigung „frei von Kartoffelzysten-Nematoden“ der Fläche vorliegt.
Folgende Maßnahmen sind gegen Nematodenbefall zu empfehlen:
- Halten Sie mindestens eine dreijährige Fruchtfolge ein.
- Setzen Sie konsequent auf Pa2-/Pa3-Befallsflächen (die altbekannten Pathotypen) nur Sorten mit Resistenznoten von 7 bis 9 ein.
- Reinigen Sie Maschinen, um Einschleppungen zu vermeiden.
- Bringen Sie keine Erde aus der Kartoffelverarbeitung auf den Flächen aus.