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NABU

13.000 t Plastik pro Jahr landen in unseren Böden

Der Gesetzgeber muss laut NABU die Grenzwerte für Kunststoffe im Kompost verschärfen und die Bioabfallsammlung sowie die Kläranlagen verbessern, um die Verunreinigung der Böden einzugrenzen.

Lesezeit: 3 Minuten

Mehr als 13.000 t Kunststoffe, insbesondere Mikroplastik, werden jährlich in Deutschland durch landwirtschaftliche Aktivitäten in die Umwelt freigesetzt und verbleiben meist im Boden. Dies ist das Ergebnis einer Studie von Fraunhofer UMSICHT und Ökopol im Auftrag des NABU.

Der größte Anteil, rund 9.500 t, ist auf Plastik-Verschmutzungen im Klärschlamm sowie in Komposten und Gärresten zurückzuführen, berichten die Naturschützer in einer Mitteilung. Hier sei die Landwirtschaft Leidtragende der Verschmutzungen durch Dritte - beispielsweise durch Plastikfehlwürfe in der Biotonne oder durch Reifenabrieb und Textilfasern aus dem Abwasser, die in der Kläranlage im Klärschlamm gebunden werden. Zu den 13.000 t kommen weitere 5.800 t an Plastikabfällen hinzu, die von außen auf landwirtschaftlich genutzte Flächen geweht werden.

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Der Großteil der in der Studie identifizierten Emissionen wird laut NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller direkt in den Boden eingetragen: Mit Plastik verschmutzte Klärschlämme, Komposte und Gärreste sowie mit synthetischen Polymeren bearbeitete Düngemittel, Bodenverbesserer, Pflanzenschutzmittel und Saatgut. Bei einem kleineren Teil der Kunststoffe ist ein Verbleib im Boden nicht beabsichtigt: Agrarfolien können reißen und Kunststoff-Kleinteile wie Pflanzhilfen können zerfallen. So gelangen auch diese Kunststoffe ungewollt in den Boden.

"Die Studie verdeutlicht den Handlungsbedarf: Im Sinne des Vorsorgeprinzips müssen die Einträge von Kunststoff so gut es geht unterbunden werden. Jede Tonne, die reduziert wird, zählt", so Miller. "Mikroplastik im Boden ist nicht rückholbar und kann Jahrhunderte in der Natur verbleiben. Studien zeigen, dass hohe Konzentrationen an Kunststoff im Boden das Pflanzenwachstum hemmen und Plastikpartikel in Nanogröße von Pflanzenwurzeln aufgenommen werden können. Auch kann Mikroplastik die Bodenfauna, etwa Regenwürmer, schädigen."

Der NABU fordert kein generelles Verbot der Kunststoffnutzung in Landwirtschaft und Gartenbau, da diese oft auch für den Naturschutz vorteilhaft sein kann, wenn dadurch beispielsweise weniger giftige Pestizide ausgebracht werden oder seltener gedüngt wird. Der NABU sieht die Politik jedoch in der Pflicht, eine Strategie zu entwickeln, um Kunststoffeinträge in die Böden zu minimieren und eine ökologisch verträgliche Nutzung von Kunststoffen in der Landwirtschaft zu erreichen.

Die Grenzwerte für Kunststoffe im Kompost müssten verschärft und die Bioabfallsammlung verbessert werden. Auch sollten Rücknahmesysteme für Folien, die es bislang auf freiwilliger Basis gibt, verpflichtend werden, fordert Michael Jedelhauser, NABU-Referent für Kreislaufwirtschaft. "Wichtig sind außerdem verlässliche und realitätsnahe Standards für bioabbaubare Kunststoffe, die etwa bei Düngemittel- und Saatgutumhüllungen sowie Mulchfolien Teil der Lösung sein können. Denn zu häufig bauen sich diese bisher unter den realen Bedingungen auf dem Acker oder in der Natur nicht schnell genug im Boden ab."

Auch für Flockungsmittel aus synthetischen Polymeren, die in der Kläranlage eingesetzt werden und am Ende im Klärschlamm landen, seien strengere Anforderungen an die Abbaubarkeit nötig.

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