Copernicus
2022 war der bisher wärmste gemessene Sommer
Der vergangene Sommer ist nach Auswertungen des EU-Klimawandeldienstes Copernicus der wärmste bisher gemessene in Europa gewesen. Europa ist der Kontinent, der sich am stärksten erwärmt.
Der Klimawandel ist unübersehbar: 2022 hat in Europa als zweitwärmstes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 1979 einen besorgniserregenden Eindruck hinterlassen. Nur 2020 war noch wärmer, berichtete am Dienstag der EU-Dienst Copernicus.
So sorgten Hitzewellen in Kombination mit wenig Regen und trockenen Böden für Dürreperioden, was zu Problemen in der Landwirtschaft, der Schifffahrt und der Energiewirtschaft führte. Außerdem erhöhte die extreme Trockenheit die Gefahr für Waldbrände. Laut Schätzungen wurden im Sommer die höchsten Emissionen durch Waldbrände in der EU und dem Vereinigten Königreich in den letzten 15 Jahren ausgestoßen.
Zur Vermeidung der schlimmsten Folgen ruft Copernicus die Welt auf, die Emissionen dringend zu verringern. Zudem müsse sich die Gesellschaft an das sich verändernde Klima anpassen.
Aus seinen Messungen und Schätzungen leitet der EU-Dienst außerdem ab, dass die Temperaturen in Europa in den vergangenen 30 Jahren mehr als doppelt so stark angestiegen sind wie im globalen Durchschnitt und sich Europa von allen Kontinenten am stärksten erwärmt.
Weltweit war 2022 Copernicus zufolge das fünftwärmste Jahr, und die vergangenen acht Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen. Durchschnittlich war es im vergangenen Jahr 0,3 Grad wärmer als im Copernicus-Referenzzeitraum der Jahre 1991 bis 2020. Im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter bedeutet das eine Erderwärmung von etwa 1,2 Grad.
Ozonschicht bis 2066 wieder geschlossen
Doch es gibt auch gute Nachrichten. Die Ozonschicht erholt sich innerhalb der kommenden Jahrzehnte weiter. Werde der derzeitige Weg beibehalten, dürfte sich die Ozonschicht demnach bis etwa 2066 in der Antarktis, bis 2045 in der Arktis und bis 2040 im Rest der Welt auf den Stand von 1980 erholen - das war vor der Bildung des Ozonlochs, teilte ein Expertengremium im Auftrag der UN mit.
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