Der Züchtungsfortschritt bei Mais ist im Vergleich zu anderen Kulturen sehr hoch. Darauf hat das Deutsche Maiskomitee (DMK) kürzlich hingewiesen. Der Verband stellte dabei den jährlichen Ertragszuwachs bei Körnermais von 1,85 % pro Jahr heraus, den Dr. Friedrich Laidig aus Schwäbisch Hall zusammen mit Vertretern des Bundessortenamtes (BSA) herausgearbeitet habe. Die Autoren hätten sich auf Praxistrends der Jahre 1987 bis 2014 bezogen.
Das DMK lobte auch die „effiziente“ Zusammenarbeit der für die Landessortenversuche zuständigen Länderdienststellen mit dem BSA in der Arbeitsgruppe Sortenwesen. Die von der Züchtung entwickelten Sorten, die als Vorbedingung der Zulassung leistungsfähiger, gesünder und damit qualitativ hochwertiger seien, müssten schnellstmöglich der landwirtschaftlichen Praxis zur Verfügung gestellt werden. Das sei durch ein durchgängiges und abgestimmtes Sortenprüfwesen zu erreichen.
In der EU-Sortenprüfung für Mais (EUP) werden laut Komitee außerdem Sorten, die in einem anderen Land der Europäischen Union zugelassen worden sind, auf ihre regionale Anbauwürdigkeit bezüglich der Silo- beziehungsweise Körnermaisnutzung in Deutschland geprüft. Neu zugelassene Sorten in der EU könnten sich somit einem direkten Leistungsvergleich unterziehen.
Die Teilnahme an der EUP sei Züchtern und deren Vertretern freigestellt. Ziel des Prüfsystems bestehe darin, auch für diese Maissorten bundesweit objektive Versuchsergebnisse unter den hiesigen klimatischen Bedingungen zu erarbeiten. Das EUP-Prüfsystem sehe vor, dass frühestens nach zwei Jahren und bei ausreichender Leistung die Aufnahme in den Landessortenversuch (LSV) erfolgt. Erst dann sei der Vergleich mit bereits regional bedeutenden oder neu national zugelassenen Sorten möglich. Dieser Vorfilter zur Übernahme der geeigneten EU-Sorten in den regionalen Landessortenversuch habe sich bestens bewährt, betonte das DMK, das über seinen Sortenspeigel einen Überblick über das Leistungspotential von Maissorten bietet.