Warum die biologische Bekämpfung des Maiswurzelbohrers mit insektenpathogenen Fadenwürmern bisher fehlschlug, haben jetzt Forscher der Universität Bern und des Max-Planck-Instituts für chemische Ökologie in Jena herausgefunden.
Wie die Wissenschaftler dazu erklärten, speichern Maispflanzen in ihren Wurzeln bestimmte Abwehrstoffe - sogenannte Benzoxazinoide - in einer ungiftigen Form. Wenn Schädlinge eine Pflanze befielen, würden diese Moleküle so abgebaut, dass chemische Verbindungen entstünden, die für die meisten Insekten giftig seien.
Laut der Berner Leiterin der Studie, Dr. Christelle Robert, verhindert aber der Maiswurzelbohrer durch das Hinzufügen eines Zuckermoleküls an ein Benzoxazinoid-Abbauprodukt, dass Giftstoffe gebildet werden. Außerdem gäben die Larven des Maiswurzelbohrers diese neue Verbindung direkt ab, um Nematoden abzuwehren. Darüber hinaus speicherten die Käferlarven die ungiftige Form eines weiteren Benzoxazinoids, um es zum Schutz vor angreifenden Nematoden selbst in einen giftigen Abwehrstoff umzuwandeln.
Der Schädling wandle die pflanzliche Abwehr also doppelt für seinen eigenen Schutz um, erläuterte Robert. Vor diesem Hintergrund habe auch die Bekämpfung des Maiswurzelbohrers durch die Züchtung von Maissorten, die mehr Benzoxazinoide für ihre Verteidigung produzierten, wenig Sinn, so die Wissenschaftler. Laut Prof. Jonathan Gershenzon vom Max-Planck-Institut würden solche Maispflanzen das Problem sogar noch verschlimmern.