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Ackerbau: Chemische, mechanische & biologische Maßnahmen verknüpfen

Bei Themen wie Nitrat, Pflanzenschutz und Biodiversität kochen die Emotionen bei vielen Menschen hoch. Doch aus einem Gegeneinander entstehen keine tragfähigen Lösungen. Ein Kommentar.

Lesezeit: 3 Minuten

Geht es um Themen wie Nitrat, Pflanzenschutz und Biodiversität kochen die Emotionen bei vielen Menschen hoch. Medienmeldungen über zu viel Nitrat im Trinkwasser oder ein zunehmendes Insektensterben lösen oft sogar Angst aus. Weil der Druck im Kessel steigt, nimmt die Zerrissenheit zwischen Umweltverbänden, NGOs, Politikern und Landwirten immer mehr zu.

Im Ackerbau gilt es künftig, chemische, mechanische und biologische Maßnahmen klug zu verknüpfen.“ Bröker

Doch aus einem Gegeneinander entstehen keine tragfähigen Lösungen. Ziel muss es doch für alle Seiten sein, einen wirtschaftlichen Ackerbau, der qualitativ hochwertige, regionale Lebensmittel erzeugt, mit hohen Umweltstandards zu verbinden. Damit das gelingt, gilt es, folgende Herausforderungen zu meistern:

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Nitrat: Sauberes Trinkwasser wollen wir alle – das steht außer Frage. Um in den Nitrat-belasteten Regionen die Gehalte zu senken, wurden kürzlich im Rahmen der DüV die roten Gebiete ausgewiesen. Wichtig ist nun, dass die Länder diese mithilfe der sogenannten Binnendifferenzierung besser eingrenzen – die pauschale Verhaftung ganzer Landstriche, wie es bis vor kurzem gemacht wurde, hat viel Vertrauen verspielt.

Dazu kommt, dass das Bundeslandwirtschaftsministerium das beabsichtigte „Gülleprogramm“ nun endlich auf den Weg bringen muss, um die Folgen der verschärften DüV für die Betriebe abzumildern. Sie brauchen das Geld, um z. B. die geforderten Lagerkapazitäten zu bauen oder in emissionsarme Ausbringtechniken zu investieren.

Pflanzenschutz: Weniger Mitteleinsatz im Sinne des integrierten Pflanzenschutzes – das ist ein zukunftsweisender Weg. Wer dagegen die Chemie ganz vom Acker verdrängen will, geht viel zu weit. Die Folgen von zu wenigen Wirkstoffen im Markt zeigen sich bereits jetzt. So treten z. B. zurzeit wegen des Wegfalls der neonicotinoiden Beizen Virussymptome in rheinischen Rübenfeldern auf – und Viren sind nicht nur für Menschen, sondern auch für Pflanzen gefährlich.

Das Heil in biologischen Präparaten zu suchen, ist auch nicht die Lösung. Denn ihre Wirkungsgrade liegen oft nur bei 60 %. Wollen wir bei unseren Kulturen ein hohes Ertrags- und Qualitätsniveau halten, müssen wir künftig zudem die Chancen neuer Züchtungstechnologien wie Crispr/Cas nutzen dürfen.

Biodiversität: Die Bundesregierung will mit dem Aktionsprogramm Insektenschutz und der Ackerbaustrategie den Artenverlust aufhalten. Brüssel wird zudem bei der Weiterentwicklung der GAP die Zahlungen stärker als bislang an Umweltleistungen knüpfen. Beide beteuern, die Fördertöpfe so auszustatten, dass sich das Anlegen von Maßnahmen zur Förderung der Arten lohnt. Dann kann Biodiversität in immer mehr Betrieben zum Betriebszweig werden.

Nur wenn alle Akteure an den Herausforderungen des Ackerbaus arbeiten, lassen sich wirkliche Fortschritte in den Aufregerthemen erzielen. Bestellen wir das Feld doch gemeinsam – vorurteilsfrei und mit dem Blick nach vorn.

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