Zukunft Ackerbau
Ackerbaustrategie: Jetzt diskutieren!
Wie sieht der Ackerbau in Deutschland künftig aus? Bestimmen Sie mit und diskutieren Sie noch bis nächsten Dienstag die bundesweite „Ackerbaustrategie 2035“. Ihre Meinung ist gefragt.
„Perspektiven für einen produktiven und vielfältigen Pflanzenbau“ soll die Ackerbaustrategie 2035 liefern. Das Diskussionspapier des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, kurz BMEL, fasst dazu sechs Leitlinien und zwölf Handlungsfelder mit Zielen und Maßnahmen zusammen. Dazu kann jeder noch bis Dienstag, den 28.7., seine Meinung abgeben.
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Um das Papier zu diskutieren, müssen Sie sich mit Ihrem Klarnamen registrieren bzw. anmelden. Ihre Meinung zu den Leitlinien und den einzelnen Handlungsfeldern können Sie öffentlich sichtbar äußern oder direkt (nicht-öffentlich) an das BMEL senden. Möglich ist Folgendes:
- Sie schreiben Ihre Meinung direkt zum Handlungsfeld (öffentlich und nicht öffentlich).
- Sie beantworten auf die Fragen, die das BMEL zu jedem Handlungsfeld gestellt hat (öffentlich und nicht öffentlich).
- Sie antworten auf die Kommentare anderer (öffentlich).
Ab dem 29.7. ist die Antwort- und Kommentarmöglichkeit geschlossen. Noch bis zum 23.8.2020 kann man alle Beiträge in den öffentlichen Bereichen einsehen.
Hier können Sie mitdiskutieren:
Diskussion der Ackerbaustrategie
Das ganze Diskussionspapier ist für Sie als Download verfügbar:
von Jürgen Greiner
Klimaneutrale Landnutzung
1. Ackernutzung bis 4 % Humusgehalt Die zulässige künftige Bodennutzungsart sollte aus Klima- und Wasserschutzgründen vom jeweiligen Humusgeahalt abhängen und nicht von der Nutzung zu einem bestimmten Zeitpunkt. Alle landwirtschaftlich genutzten Flächen mit mehr als 4 % Humus ... mehr anzeigen sollten nur als Grünland (CO2-Senke) genutzt werden unabhängig von der heutigen Nutzungsart. Trockengelegte Moore und Nachbarflächen sind wiederzuvernässen. Diese könnten mit Paludikulturen (nachwachsende Rohstoffe) genutzt werden. Das Dauergrünlandumbruchverbot sollte durch ein humusgehaltsabhängiges Nutzungsgebot abelöst werden. Die Humusgehaltsklassen werden alle 6 Jahre gemeinsam mit den Bodenuntersuchungen bestimmt. Die Ergebnisse könnten eletronisch in einer zentralen Datenbank erfasst und den Flächen zugeordnet werden. Der Anteil ökologisch bewirtschafteter Ackerflächen könnte bei unveränderter Nahrungsmittelerzeugung um 40 % erhöht werden, wenn keine Energiepflanzen mehr angebaut würden und die geänderte Bewirtschaftsart zu 50 % Ertragsrückgängen führt. Zur Humusbildung angebaute (Acker-) Kleegrasmischungen sollten vorrangig zur Erzeugung von hochwertigem Protein und nicht zur Energieerzeugung genutzt werden. Zusätzlich können Humusaufbau und Artenvielfalt durch Beweidung mit dem Ökosystem Kuhfladen deutlich erhöht werden (https://www.youtube.com/watch?v=3MHsODBi_Os&feature=share&app=desktop). Altes Dauergrünland speichert im Boden rd. 50 % mehr CO2 als altes Ackerland und damit genauso viel CO2 wie alter Wald im Boden und Holz zusammen (Thünen-Institut, Bodenzustandsbericht). Das EEG mit Differenzkostenvergütungen von umgerechnet mehr als 2.000 € pro ha hat insbesondere in Norddeutschland zu einer schnellen systematischen Vernichtung von Dauergrünland zugunsten von Energiemaisflächen geführt. Aus der CO2-Senke Dauergrünland wurde durch Landnutzungsänderung für ein halbes Jahrhundert (bis das neue niedrigere Humusgleichgewicht von Ackerland erreicht ist) eine CO2-Quelle wie bei der Kohleverbrennung. Der Abbau von Humus führt gleichzeitig zur Freisetzung von Nitrat (Wasserbelastung) und langlebigem Lachgas (rd. 300-mal so klimawirksam wie CO2). 2. GAP-Reform und Green Deal Grundsätzlich sollten Prämien nur noch für öffentliche Leistungen, die in den Marktpreisen nicht berücksichtigt werden, gezahlt werden wie die Erhaltung von Wald, Almen, Landschaftselementen, Beweidung von Dauergrünland und Ackergras (Die Erzeugung von Gras kostet rd. 600 € pro ha mehr als die von Mais.), Wiedervernässung von Mooren sowie die Anlage von vernetzten Rand- und Blühstreifen. Monokuluren sollten nicht mehr gefördert werden. Für die Nutzung von tief entwässerten Mooren (mehr als 20 cm unter der Oberfläche) und für ab 1990 vernichtetes Dauergrünland sollten anstatt von GAP-Prämien Umweltabgaben gezahlt werden. Die Differenzkostenvergütungen gemäß EEG sollten auf die Betriebsprämien angerechnet werden. Die Gesamtprämien, die an ein Unternehmen/Konzern pro Jahr gezahlt werden, sollten maximal 50.000 € zuzüglich Personalkosten für die in der Tier- und Pflanzenproduktion tatsächlich beschäftigten Mitarbeiter betragen. 3. Weidetierprämien Mutterkühe, Schafe und Ziegen sind als Landschaftspfleger und Grasfresser unentbehrlich zur Umwandlung von Gras in hochwertiges Protein, zur Erhaltung einer artenreichen Kulturlandschaft, der CO2-Senke Dauergrünland und unseres Psychotops. Viele Mikroorganismen im Boden sowie Insekten und Vögel sowie Pflanzen sind auf Kothaufen und schonenden Verbiss des Grases angewiesen. Die Gülle aus der 'effizienten' Tierhaltung ist dagegen eine relativ tote Mischung von Kot und Harn. Auch große Ackerflächen mit über 5 ha und nur einer Fruchtart ohne Wildkräuter sowie Grünland mit 5 Schnitten pro Jahr sind unabhängig von Düngung und Pestiziden lebensfeindlich. Das Kalb ist in der Mutterkuhhaltung das einzige Produkt. Es kostet bis zur Geburt 500 € mehr als ein Kalb von Milchkühen. Für Mutterkühe, Schafe und Ziegen sollten Landschaftspflegeprämien eingeführt werden. Gekoppelte Pämien sollten nur für bis zu 1 Mutterkuh pro ha anrechenbares Dauergrünland gemäß Düngeverordnung gezahlt werden. Die Anzahl der Grasschnitte sollte dabei auf 2 pro Jahr begrenzt werden. Dagegen wird das Gras in der intensiven Landwirtschaft bis zu 5-mal gemäht. Hier können weder Kitze noch Jungvögel überleben. weniger anzeigen
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von Heinrich Albo
Was für ein Schwachsinn !!
Für jeden ha den wir hier in unserer Gunstlage extensivieren müssen in anderen Teilen der Welt min.2 ha Urbar gemacht werden! Eine klimaschonende Landwirtschaft mit Humusaufbau funktioniert nur dann wenn wir es schaffen unsere Erträge zu sichern bei besserer Verteilung und Nutzung von ... mehr anzeigen Gülle und Mist ! Wegen ständiger Abnahme der Ackerflächen und des Klimawandels müsste man sogar noch wieder versuchen die Erträge zu Steigern !!! weniger anzeigen
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