Sollten Sie in den nächsten Wochen feststellen, dass die chemische Ungrasbekämpfung – oder Striegel und Hacke – auf Ihren Flächen nicht in Gänze erfolgreich waren, kann es sinnvoll sein, die Ungräser mechanisch, an der Samenbildung zu hindern.
Sind nur kleine Teilbereiche oder Nester betroffene, bietet sich laut Andreas Hommertgen vom DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück das rechtzeitige Mulchen an.
Berücksichtigen sollte man hierbei, dass oftmals nicht ein Mulchgang genügt, sondern zwei oder drei notwendig sind. Gerade deshalb sollte man den Mulcher nur so tief wie nötig und so hoch wie möglich führen. Andernfalls bildet das Ungras die Ähren sehr bodennah.
Denken Sie zur Not auch über eine GPS-Nutzung nach
Tritt Ackerfuchsschwanz flächiger auf, sollten Sie frühzeitig über eine GPS- oder Futternutzung nachdenken. Wichtig ist auch hier, rechtzeitig aktiv zu werden – idealerweise spätestens zur Blüte der Ungräser. Langfristig ist diese Maßnahme wirtschaftlicher als ein Sameneintrag von 200 bis 600 Samen pro Ackerfuchsschwanz-Ähre in den Bodenvorrat. Vorausgesetzt, eine Nutzungsmöglichkeit (Biogas) ist gegeben.
Extremsten Flächen zum Schluss dreschen
Ist der Bodenvorrat an Samen bereits sehr hoch, sollte man das Nachernte-Management gezielt darauf ausrichten. Dann gilt es, möglichst viele Samen vor der nächsten Aussaat zum Auflaufen zu bringen. Das bedeutet im Umkehrschluss: Nach der Ernte darf zunächst keine Bodenbearbeitung stattfinden und das Stroh sollte auf der Fläche verbleiben. „Über anhaftende Samen im Stroh kann sonst eine weitere Verschleppung von teilweise multiresistenten Samen erfolgen“, so Hommertgen.
Um das Verschleppungsrisiko weiter zu verringern, sollte man beim Mähdrusch von „sauber“ nach „dreckig“ arbeiten. Die Flächen, die am schlimmsten befallen sind, sollten so ganz zum Schluss geerntet werden. Damit besteht die Möglichkeit, am Abend oder am folgenden Morgen alle Dreschorgane gründlich zu reinigen, in denen sich noch Unkraut-samen befinden.