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Alternative zum Mais

AfD fragt nach Anbau von Durchwachsener Silphie

Die Bundesregierung hat auf Anfrage der Afd mitgeteilt, dass die Anbaufläche von Durchwachsener Silphie deutlich zugenommen hat. Wird sie das neue Substrat für Biogasanlagen?

Lesezeit: 4 Minuten

Der Anbau der Durchwachsenen Silphie hat sich in den letzten drei Jahren kontinuierlich erhöht. Wuchs die Silphie im Jahr 2018 in Deutschland auf rund 1.290 ha Fläche, konnte im Jahr 2020 nach vorläufigen Zahlen eine Fläche von 2.080 ha verzeichnet werden, schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Frage der AfD-Fraktion.

Weiter wird dazu ausgeführt, dass mit der im Jahr 2018 eingeführten Möglichkeit, Flächen mit dieser Pflanze als ökologische Vorrangfläche anmelden zu können, ein ökonomischer Anreiz für den Anbau geschaffen worden sei. Bei der Durchwachsenen Silphie handelt es sich um eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler , die sich zur Gewinnung von Biomasse eignet.

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AfD: Alternativen zum Mais notwendig

Von 2008 bis 2018 soll sich aufgrund der EEG-Verordnung die Ackerbaufläche für den Anbau von Silomais von 400.000 ha auf 1.350.000 ha verdreifacht haben, schrieb die AfD zuvor in ihrer Anfrage. Die Monokulturführung von Silomais habe laut der Fraktion sowohl ökologische als auch landwirtschaftliche Nachteile (z. B. mangelnde Biodiversität, Bodenerosion), so dass eine Substitution mit einer weiteren Energiepflanze sinnvoll erscheine.

Aus diesem Grund wird in der Forschung nach alternativen Energiepflanzen gesucht, die ähnliche Ansprüche sowie einen ähnlichen Methanbetrag und gleiche Zufuhr bei Nutzung in Biogasanlagen haben, ohne dabei zusätzliche Kosten zu erzeugen, so die AfD weiter. Der Anbau von anderen Energiepflanzen wie Silphie, Blühmischungen etc. könne da die Biodiversität fördern, was sich auch die Bundesregierung mit dem Aktionsprogramm Insektenschutz als Ziel gesetzt hat.

Insbesondere die Durchwachsene Silphie biete große Vorteile, da sie ebenfalls wie Mais eine Dauerkultur mit geringen Standortansprüchen sowie niedrigen Produktionskosten ist, heißt es.

Regierung stellt Maiszahlen richtig

In ihrer Antwort fragt sich die Bundesregierung zunächst, woher diese Zahlen kommen sollen. Die genannte Anbaufläche von Silomais könne „nicht nachvollzogen werden“, heißt es. Gemäß den Angaben des Statistischen Bundesamtes lag die Anbaufläche für Silomais im Jahr 2008 vielmehr bei 1,6 Mio. ha und im Jahr 2018 bei2,2 Mio. ha.

Ist weitere Forschung zur Silphie geplant?

Auf die Frage nach weiterer Forschung zur Durchwachsenen Silphie schreibt die Bundesregierung dann, dass die in den Jahren 2007 bis 2013 begonnenen Untersuchungen im Zeitraum 2015 bis 2018 mit dem Verbundvorhaben „Silphie – Anbauoptimierung, Sätechnik und Züchtung“ fortgesetzt wurden.

Weiter heißt es: „Im Verbundvorhaben wurde das Anbauverfahren weiter optimiert und praxistauglich gemacht. Es wurden umfangreiche Ergebnisse zur Bestandsetablierung, Bestandsführung, Ernte und Nacherntebehandlung gewonnen. Auch erste Kostenabschätzungen wurden bereitgestellt. Damit sollten landwirtschaftliche Unternehmen in die Lage versetzt werden, Silphie-Bestände erfolgreich zu etablieren und zu nutzen. Optimierungsfähig sind noch die Bestandspflege und die Entwicklung neuer Sorten. Der Anbauumfang der Silphie steigerte sich während der Projektlaufzeit von ca. 300 ha auf ca. 2.000 ha (Ende 2018).“

Das Verbundvorhaben zur agrarökologischen Bewertung sei auf einen Erkenntnisgewinn zur ökosystemaren Leistung der Durchwachsenen Silphie ausgerichtet gewesen. Durch die Arbeiten im Projekt habe man ein differenziertes Bild über die potentielle Bedeutung der Durchwachsenen Silphie für die ober- und unterirdische Biodiversität im Agrarökosystem gewonnen. Die Ergebnisse des Projektes hätten umfangreiche Erkenntnisse über Ertragsbildung und Standortvoraussetzungen zur vollen Ausschöpfung des Ertragspotentials der Durchwachsenen Silphie als alternativer Energiepflanze geliefert. In der landwirtschaftlichen Praxis würden sich aus den gewonnenen Erkenntnissen wichtige Informationen ableiten lassen für die Wahl geeigneter Anbaustandorte sowie der unter den gegebenen Bedingungen zu erwartenden Trockenmasse- bzw. Methanerträge.

Insgesamt wurden bzw. werden über das Projekt 18 Vorhaben mit einem Gesamtfördervolumen von 4,97 Mio. Euro gefördert.

Konzepte für weitere Forschungsprojekte zur Thematik Silphie zur Förderung über das FPNR würden derzeit geprüft. Diese befassen sich bspw. mit:

  • Optimierung des Nährstoffmanagements sowie Erarbeitung von Leitlinien für eine nachhaltige organische Düngung der Durchwachsenen Silphie als Energiepflanze bzw. biobasiertem Rohstoff;
  • Untersuchung der Auswirkungen der Biomasseproduktion mit Silphie-Dauerkulturen und des Anbaus von Mais im Direktsaatverfahren hinsichtlich Bodenerosion und Nährstoffaustrag im Vergleich mit einem konventionellen Maisanbau.

Silphie im Biolandanbau

Die gemeldeten Flächenumfänge ökologischer Vorrangflächen mit Durchwachsener Silphie haben sich in den vergangenen drei Jahren kontinuierlich erhöht, schreibt die Regierung weiter.

Während im Jahr 2018 der Flächenumfang noch bei 1.290 ha lag, stieg dieser 2019 auf insgesamt 1.570 ha. Die vorläufigen Zahlen für das Jahr 2020 zeigen einen weiteren Anstieg der Fläche auf etwa 2.080 ha.

Die Anbauflächen für Silphie in Deutschland stiegen in den letzten 5 Jahren an 2015: 400 ha

  • 2016: 800 ha
  • 2017: 1 900 ha
  • 2018: 3 000 ha
  • 2019: 3 000 ha

Mit der 2018 von der Bundesregierung eingeführten Möglichkeit, Flächen mit Durchwachsener Silphie als ökologische Vorrangfläche anmelden zu können, wurde zudem ein ökonomischer Anreiz für den Anbau von Durchwachsener Silphie geschaffen. Darüber hinaus gibt es derzeit keine Initiativen der Bundesregierung, die Substitution von Mais durch Silphie zu fördern.

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