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Zukunft der Landwirtschaft

Agrarökologische Lösungen im Wettstreit

Der Konflikt zwischen ausreichend Lebensmittelproduktion und Umweltschutz ist nicht gelöst. Forscher haben 3 Szenarien entwickelt, wie sich Ökolandbau und konventioneller Anbau beflügeln können.

Lesezeit: 3 Minuten

In der Agrarforschung ist weiterhin heiß umkämpft, wie sich eine wachsende Weltbevölkerung ernähren lässt, ohne gleichzeitig die natürlichen Ressourcen zu zerstören. Die Kontroverse zwischen Ertrag und Landnutzung beschäftigt sowohl den Ökolandbau als auch die konventionelle Erzeugung. In einem Anfang April veröffentlichten Gutachten stellen Agrarwissenschaftler des Forschungsinstituts für ökologischen Landbau (FiBL) beide Anbausysteme auf den Prüfstand und entwickeln drei Szenarien, wie die Landwirtschaft die Herausforderung von Ertragsmengen und Umweltleistungen in Zukunft meisten könnte:

Szenario 1 – Öko-Kontinuität:

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Der ökologische Landbau entwickelt sich innerhalb der bestehenden Regelungen kontinuierlich weiter und die derzeitige Praxis wird stetig weitergeführt. Diese Regelungen bestehen aus negativen Abgrenzungen zur vorherrschenden landwirtschaftlichen Praxis und aus positiven Zielformulierungen bezüglich wichtiger ökologischer und ethischer Nachhaltigkeitsstandards. Dieses Szenario lässt bäuerliche Praktikerinnen und Praktiker mit ihrem Erfahrungswissen stark an der technischen Weiterentwicklung partizipieren.

Szenario 2 - Öko 4.0:

Technischer Fortschritt und Innovation führen zu Ertragssteigerungen im ökologischen Landbau und Nachhaltigkeitsdefizite werden vermieden. Im Durchschnitt kann dadurch die Ertragslücke zwischen dem Ökolandbau und der konventionellen Produktion halbiert werden. Neue und alte Technologien werden einer umfassenden Nachhaltigkeitsbewertung unterzogen. In einigen Bereichen werden generelle Technologie-Verbote durch fallweise Beurteilungen abgelöst.

Szenario 3 - Ökologisch optimierte Integrierte Produktion (IP+):

Für die konventionelle Produktion werden die Zielsetzungen der integrierten Produktion rechtsverbindlich. Dieses Szenario hat ein großes Potential, die Trade-offs zwischen Produktivität und Nachhaltigkeit zu minimieren. Konkrete Maßnahmen wären zum Beispiel die Verschärfung der Düngervorschriften mit einer Reduktion des maximalen N-Eintrags pro Hektar und Jahr auf 120 kg, verpflichtende Fruchtfolgevorschriften oder Restriktionen des Pflanzenschutzmitteleinsatzes. Die Erträge werden bei etwa -10 % der heutigen konventionellen Landwirtschaft stabilisiert.

Wettstreit der Systeme

Das Gutachten, das im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) erstellt wurde, weist sowohl dem Ökolandbau als auch der konventionellen Landwirtschaft in vielen Bereichen noch Verbesserungspotential zu. Dabei könnten beide Wirtschaftsweisen auch noch voneinander lernen, betonen die Autoren um den bisherigen FiBL-Direktor Prof. Urs Niggli. „Von dem Wettstreit unterschiedlicher agrarökologischer Lösungsansätze kann die Landwirtschaft insgesamt nur profitieren“, heißt es in der Studie. Dies bedeute nicht, dass alle konventionellen Betriebe auf den Ökolandbau umschwenken müssten, räumen die Autoren ein.

Rückenwind für neue EU-Förderung

Für die künftige Agrarförderung fordern die Forscher eine stärkere Berücksichtigung von ergebnisorientierten Umweltleistungen. „Sowohl der ökologische Landbau als auch integrierte Landnutzungssysteme, wie in Szenario „IP+“ beschrieben, sollten zukünftig im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union (GAP) weiter gefördert werden“, schreiben sie. Zur Honorierung plädieren die Autoren für Punktesysteme. „Sie ersetzen pauschale Flächenprämien durch ein flexibles Fördersystem, das nur die tatsächlich erbrachten Umweltleistungen honoriert und nicht länger nur die Einhaltung von Mindestmaßnahmen“, lehnen sich die FiBL-Forscher an den Empfehlungen des Wissenschaftlichen Beirates für Agrarpolitik beim Bundeslandwirtschaftsministerium an. Damit stünden Konzepte und Fördermöglichkeiten bereit, die einer mutigen und ambitionierten Agrarumwelt- und Klimapolitik in Deutschland den notwendigen Rückenwind geben, so die Empfehlung.

Die Studie gibt es hier in voller Länge zum Nachlesen.

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