Geschäftszahlen
Agrarsparte der Bayer AG profitiert von verbessertem Marktumfeld
Der Umsatz bei Bayer Crop Science ist im zweiten Quartal 2022 um gut 17 % gestiegen. Vor allem der Verkauf besonders teurer glyphosathaltiger Produkte und Fungizide läuft gut.
Die Agrarsparte der Bayer AG hat im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres von einem deutlich verbesserten Marktumfeld profitiert. Wie der Konzern mitteilte, konnte der Umsatz der Division Crop Science von April bis Juni währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) um 17,2 % auf 6,461 Mrd. € gesteigert werden.
In den Regionen Lateinamerika und Europa/Nahost/Afrika konnte das Agrargeschäft den Unternehmensangaben zufolge zweistellige Wachstumsraten erzielen; positiv wurde auch die Entwicklung in Nordamerika und Asien/Pazifik bewertet.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) vor Sondereinflüssen von Crop Science stieg um 71,8 % auf 1,749 Mrd. €. Die Geschäftsführung führt das im Wesentlichen auf die deutlich verbesserte Geschäftsentwicklung und zusätzlich auf Beiträge aus den laufenden Effizienzprogrammen zurück; zudem wird ein positiver Währungseffekt von 215 Mio. € angeführt.
Belastet wurde das Ergebnis durch vorwiegend inflationsbedingte Kostenanstiege, insbesondere bei der Herstellung. Die um Sondereinflüsse bereinigte Marge stieg laut Bayer um 6,8 Prozentpunkte auf 27,1 %. Vor dem Hintergrund der positiven Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2022 ist der Konzern auch für den weiteren Jahresverlauf zuversichtlich und hat die Prognosen für die Divisionen Crop Science und Consumer Health und damit für den Gesamtkonzern erhöht.
Hohes Preisniveau bei Glyphosat-Produkten
Angezogen hat in der Agrarsparte den Unternehmensangaben zufolge vor allem das Herbizidgeschäft; der betreffende Umsatz legte wpb.um um 51,3 % zu. Besonders in Latein- und Nordamerika sowie Europa/Nahost/Afrika hat dazu laut Bayer ein anhaltend hohes Preisniveau bei glyphosathaltigen Produkten beigetragen.
Im Bereich Maissaatgut und Pflanzeneigenschaften stieg der Umsatz wpb. um 9,5 %, was vor allem auf Preissteigerungen in den Regionen Nordamerika, Europa/Nahost/Afrika und Lateinamerika zurückgeführt wird. Mit Ausnahme von Nordamerika konnte zudem in allen Regionen der Absatz gesteigert werden.
Der Umsatz mit Fungiziden erhöhte sich wpb. um 4,3 %; nach Unternehmensangaben haben dazu allen Regionen außer Nordamerika beigetragen, wo sich der Absatz aufgrund von nachteiligen Wetterbedingungen reduziert hat.
Rückläufig waren die Erlöse im Bereich Sojabohnensaatgut und Pflanzeneigenschaften, und zwar wpb. um 16,1 %. Zurückgeführt wird das insbesondere auf den Wegfall von Erlösen aus Überproduktion in Nordamerika sowie den Rückzug aus dem argentinischen Markt.