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Rübenkampagne 2020/21

Angespannte Situation in Zuckerrübenbranche

Die Rübenfläche ist gesunken, ebenso die Zahl der Anbauer. Grund sind die Wettbewerbsnachteile gegenüber dem Ausland und geschlossene Werke.

Lesezeit: 3 Minuten

In diesen Tagen beginnt die Zuckerkampagne 2020. Bundesweit ernten rund 23.600 Rübenanbauer von jetzt an Zuckerrüben. Bis Anfang Januar machen die 18 Zuckerfabriken in Deutschland daraus unterschiedliche Produkte – von diversen Zuckersorten bis zu Viehfutter.

Die Zahlen der Anbaufläche und der Anbauer sind allerdings rückläufig. Ein Grund sind die Wettbewerbsnachteile für die deutsche Zuckerwirtschaft auf dem Welt- und EU-Markt. Mit Auswirkungen für ländliche Regionen. In den zwei Fabriken in Warburg und Brottewitz rollt seit dieser Kampagne erstmalig keine Rübe mehr über das Band.

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Verschärfung der Krise im Zuckersektor zu befürchten

Wie schon in den letzten Jahren hatten die Zuckerrüben auch 2020 mit großer Trockenheit zu kämpfen. Landwirte und Fabriken hofften deshalb noch auf einen niederschlagsbedingten letzten Wachstumsschub und beginnen die Kampagne mancherorts etwas später als üblich. Einen Vorteil haben die vielen Sonnenstunden aber: Der Zuckergehalt wird voraussichtlich bei 18,1 % leicht über Durchschnitt liegen.

Die erste Ernte- und Erzeugungsschätzung zeigt jedoch auch – die Rübenanbaufläche sinkt weiter. In diesem Jahr ist ein Rückgang von rund 22.000 ha im Vergleich zu 2019 zu konstatieren. Nur noch auf knapp 350.000 ha wurden 2020 Rüben angebaut. Auch die Zahl der Rübenanbauer ist auf gut 23.600 gesunken.

Der Ertrag liegt, auch aufgrund der Trockenheit, bei unterdurchschnittlichen 72,6 t Rüben pro Hektar. Die erwartete Zuckererzeugung liegt unter dem Vorjahreswert.

„Wir sehen hier neben witterungsbedingten Ausfällen auch die Folgen der fortdauernden Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten deutscher Anbauer. Andere EU-Mitgliedstaaten zahlen Sonderprämien für den Rübenanbau oder erlauben den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, für die hierzulande nur teurere und weniger wirksame Alternativen bleiben. Appelle an die Bundesregierung und an die Europäische Kommission, zielführende Maßnahmen gegen diese Benachteiligung zu ergreifen, sind bislang leider verhallt. Eine weitere Verschärfung der Krise im Zuckersektor ist zu befürchten“, sagt Günter Tissen, Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker.

Ländlicher Raum und die Umwelt profitieren von der Zuckerrübe

Die Zuckerrübe ist ein entscheidender Wirtschaftsfaktor für den ländlichen Raum. 80 % der Wertschöpfung verbleiben in der Region. Sollte sich der Anbau nicht mehr rechnen, könnte dies das Aus für weitere Fabriken bedeuten. Mit Folgen für 80.000 Arbeitsplätze in ganz Europa, die in vor- und nachgelagerten Arbeitsplätzen an der deutschen Zuckerwirtschaft hängen.

Zuckerrüben sind darüber hinaus gut für die Umwelt – sie produzieren Sauerstoff, senken den Nitratgehalt im Boden und schützen Folgefrüchte vor Schädlingen. Zudem leistet die Rübe einen wichtigen Beitrag zur Fruchtfolge und zu einem auf Biodiversität ausgelegten Ackerbau in Deutschland.

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