Forscher der Universität Bayreuth sind jetzt auf eine Gruppe von arsenhaltigen Stoffen aufmerksam geworden, die eine giftige Wirkung auf Pflanzen haben, aber bei bisherigen Untersuchungen nicht berücksichtigt wurden.
Wie die Wissenschaftler berichteten, konnte erstmals anhand der Modellpflanze Ackerschmalwand demonstriert werden, dass die Arsenverbindungen aufgenommen werden und die Pflanzen schädigen. Je mehr Arsen in den Organismus gelangt sei, desto stärker seien die Wurzeln verkümmert. Diese Verbindungen von Arsen mit Schwefel, die sogenannten Thioarsenate, seien auf Reisfeldern möglicherweise häufiger als bislang angenommen, heißt es in der Studie.
Die gefluteten Felder böten „günstige“ Voraussetzungen für die Bildung der Verbindungen. So konnte gezeigt werden, dass 20 % bis 30 % des Arsens in Reisfeldern in dieser Form vorliegen. Daher planen die Wissenschaftler, als nächstes die Wirkung der Thioarsenate auf verschiedene Reissorten zu untersuchen.
Unklar ist bislang auch, ob die Arsenverbindungen bis in die Reiskörner gelangen. Wäre das der Fall, so muss den Forschern zufolge geklärt werden, ob die Verbindungen toxisch für den Menschen sind. Dann müssten diese künftig auch Berücksichtigung bei der Entwicklung arsenarmer Sorten finden, denn in der Europäischen Union gilt seit dem vergangenen Jahr ein Grenzwert für Arsen im Reis. Besonderes Augenmerk sollten jedoch asiatische und afrikanische Länder auf die Reisforschung richten, da dort der jährliche Reiskonsum 100 kg pro Kopf deutlich übersteige, so die Wissenschaftler.
Zusammen mit den Spuren von Arsen aus dem Trinkwasser und weiteren Lebensmitteln könne schnell eine tägliche Dosis zusammenkommen, die eine nicht zu unterschätzende Gesundheitsgefahr darstelle.