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Biodiversität

Auch Frankreichs Maisanbauer fordern Notfallzulassungen für Neonikotinoide

Ehemals grüne Aktivisitin der Ökologischen Partei wirft als neue Umweltministerin Frankreichs ihre Bedenken gegenüber Neonikotionoiden über Bord und plädiert für Notfallzulassungen

Lesezeit: 3 Minuten

Nach den Rübenbauern verlangen nun auch die französischen Landwirte im Maisanbau wegen der anhaltenden Dürre in der Landwirtschaft Ausnahmegenehmigungen für die seit 2018 an sich in der EU verbotenen Neonikotionide.

Erst vor wenigen Tagen hatte die neu ernannte französische Umweltministerin und vormalige grüne Staatssekretärin für Biodiversität, Barbara Pompili, auf dem Kurznachrichtendienst Twitter die Verordnung für nationale Notfallgenehmigungen des Pflanzenschutzeinsatzes im Rübenanbau angesichts der notleidenden Zuckerindustrie gerechtfertigt: "Eine Notfallzulassung stellt die einzige kurzfristige Lösung dar, um den Zusammenbruch der französischen Zuckerindustrie zu verhindern".

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In Frankreich besteht seit dem 1. September 2018 ein Anwendungsverbot für alle in der EU in der Vergangenheit zugelassenen Neonikotinoide.

Jetzt soll jedoch für Frankreichs Rübenanbau nach Angaben von Pompili die nach EU-Recht erlaubte nationale Notfallzulassung für die kommende Wachstumsperiode für Neonikotionoide - begrenzt auf die Saatgutbehandlung - erlaubt werden. Weitere zwei Ausnahmejahre dieser Regelungen sind möglich.

Damit bezieht Pompili in ihrer neuen Regierungsfunktion einen Schwenk der bisherigen Politik als ehemalige Grüne. Sie hatte bisher als Abgeordnete der "Parti écologiste" in der Nationalversammlung sowie als Staatssekretärin im Umweltressort maßgeblich einem restriktiven Insektenschutz das Wort geredet.

Als Argument für ihren Gesinnungswandel führte die "Ministerin für die ökologische Transition" - wie das französische Umweltministerium offiziell heißt an, dass die Alternativen zu den Neonikotinoiden sich bisher als wirkungslos erwiesen hätten.

Jetzt rufen auch die französischen Landwirte für den Maisanbau nach den EU-rechtlich möglichen Ausnahmegenehmigungen für den Planzenschutzmitteleinsatz. Neonikotinoide werden mitverantwortlich gemacht für Insektenschwund und Bestäuberrückgang in Europa.

Peyraube: "Verbot der Neonikotinoide ist Wahnsinn"

Für den Maisanbau müsse ebenfalls über eine Ausnahmegenehmigung von wirksamen Pflanzenschutzlösungen gesprochen werden, forderte der Dachverband der Maiserzeuger Frankreichs (AGPM) in einer dieser Tage veröffentlichten Pressemitteilung.

"Das Verbot der Neonikotinoide ohne adäquaten Ersatz ist Wahnsinn“, so AGPM-Präsident Daniel Peyraube. Bis heute gebe es keine zufriedenstellende Alternative zur Bekämpfung des Drahtwurms.

Frankreichs Imkerverband wertet Notfallzulassungen als ökologische Rolle rückwärts

Der französische Imkerbund (UNAF) erachtet hingegen die vom Umweltministerium in Aussicht gestellten Notfallzulassungen im Rübenanbau als "eine ökologische Rolle rückwärts". Die ehemals grüne Aktivistin Pompili leiste der Biodiversität als Umweltministerin Macrons mit den Notfallzulassungen einen Bärendienst.

Die Notfallzulassungen hätten „katastrophale“ Folgen für die Imkerei und alle bestäubenden Insekten, erklärte der UNAF in einem offenen Brief an Premierminister Jean Castex, Umweltministerin Pompili und Landwirtschaftsminister Julien Denormandie.

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