In den Niederlanden hat das EU-weite Verbot von Neonikotinoiden zur Saatgutbehandlung in diesem Jahr zu spürbaren Schäden durch den Insektenbefall von Zuckerrübenpflanzen geführt. Dies geht aus einem Brief hervor, den der Bauernverband (LTO), der Verband der niederländischen Ackerbauern (NAV), der Junglandwirteverband (NAJK) und der Zuckerhersteller Royal Cosun an Landwirtschaftsministerin Carola Schouten gerichtet haben.
Demnach sind vor allem die Kulturen auf schwereren Lehmböden betroffen. Die Schäden an den jungen Rüben seien irreversibel. Damit die Pflanzen überleben könnten, würden die betroffenen Parzellen bisweilen mit Breitbandinsektiziden behandelt. Auf anderen Flächen sei der Schaden aber bereits so groß, dass die Landwirte mit der Neusaat begonnen hätten.
Die niederländische Zuckerbranche beklagte, dass das Verbot von Neonikotinoiden zu einer Zunahme des Einsatzes von anderen Insektiziden in den Rübenkulturen führe. Damit sei weder den Zuckerrüben noch der Umwelt und den Landwirten gedient. Ministerin Schouten sei eingeladen, sich über die aktuelle Situation im Rahmen eines Betriebsbesuches zu informieren. Ziel sei es, Lösungen für die kommende Anbausaison zu finden, die den Prinzipien des integrierten Pflanzenschutzes nicht zuwiderliefen.