Mehr als 160 Landwirte folgten vergangene Woche der Einladung des niedersächsischen Pflanzenzüchters Strube Research und der Saaten-Union zum Weizenfeldtag.
Einen Blick in die Zukunft wagte Dr. Joachim Moeser, Leiter Produktmanagement bei der Saaten-Union. Er zog Parallelen aus den jetzigen Klimaverhältnissen in Südosteuropa und prophezeite Temperaturanstiege von bis zu 3 °C bis zum Ende des Jahrhunderts. „In den kommenden Jahrzehnten werden wir eine deutliche Diversifizierung auf den Äckern erleben. Fruchtarten wie Sorghum und Sonnenblume, Soja und Hybridgetreide kommen mit den steigenden Temperaturen und der Trockenheit im Spätsommer besser zurecht“, fasste Dr. Moeser zusammen.
Prof. Dr. Florian Wichern, Dozent für Bodenkunde und Pflanzenernährung an der Hochschule Rhein-Waal, erläuterte den Feldtagsgästen den Zusammenhang zwischen einem intakten Bodenleben und der Möglichkeit der Pflanzen, Nährstoffe selbst zu mobilisieren. „Wenn wir den Bestand der Mikroorganismen oder auch der Regenwürmer durch gezielte Maßnahmen fördern, helfen wir den Pflanzen, sich auch unter widrigen Bedingungen die Nährstoffe beschaffen zu können“, so Prof. Wichern. Als Erfolgsfaktoren nannte er u.a. den Aufbau organischer Substanz, möglichst reduzierte Bodenbearbeitung zum Erhalt der Bodenstruktur und die Etablierung von Fruchtfolgen, die günstig für den Erhalt und die Bildung von Mykorrhiza seien.
Bei der Führung durch die Sortendemonstrationen wurden die aktuellen Weizensorten des Züchterhauses präsentiert. Produktmanager Ulrich Koennecke strich besonders die Vorzüge der Sorten porthus, faustus und ponticus heraus. Außerdem wurden verschiedene Fungizidstrategien und der Phaenokopter, eines der aktuellen Forschungsprojekte der Strube Research in Kooperation mit dem Thünen Institut und dem Julius Kühn-Institut Braunschweig, vorgestellt.