Das Agrargeschäft der Bayer AG ist im zweiten Quartal 2024 in die roten Zahlen gerutscht. Das Ergebnis der Division Crop Science vor Zinsen und Steuern (EBIT) sowie vor Sondereinflüssen lag bei minus 150 Mio. €, nach einem Plus von 146 Mio. € im zweiten Quartal 2023.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) vor Sondereinflüssen lag mit 524 Mio. € um 27,7% unter dem Vorjahreswert. Das EBIT der Agrarsparte betrug im zweiten Quartal dieses Jahres minus 229 Mio. €.
Der Vorstandsvorsitzende der Bayer AG, Bill Anderson, sprach von einem herausfordernden Agrarmarkt, was auch Bayer zu spüren bekommen habe. Das Crop-Science-Geschäft habe aber den Gegenwind durch die Preisgestaltung bei Mais und höhere Absatzmengen bei Soja und Glyphosat fast ausgeglichen. Der Bayer-Chef räumte ein, dass im ersten Halbjahr die Marge unter Druck gestanden habe, aber das Team habe die Kostendeckung und die Lagerbestände gut im Griff gehabt, um die Cash-Generierung im ersten Halbjahr zu verbessern. Das werde auch im zweiten Halbjahr Priorität haben, erklärte Anderson.
Fortschritte bei Glyphosat
Bezüglich der Rechtsstreitigkeiten zu Glyphosat bzw. Roundup verwies Anderson auf eine Gerichtsentscheidung in Australien und sprach von einer sehr positiven Entwicklung. Die Abweisung der Sammelklage in Australien zeigt aus Sicht des Bayer-Vorstandchefs, „wenn es im Gerichtssaal wirklich um Wissenschaft geht, gewinnen wir“.
Auch in den USA gab es laut Anderson Fortschritte. Das schwierigste Gericht für verklagte Unternehmen, das sich in Philadelphia befinde, habe im jüngsten Roundup-Verfahren Entscheidungen im Sinne von Bayer getroffen. Das habe dazu geführt, dass die Klage fallengelassen worden sei, was für das Unternehmen ein großer Erfolg sei.
Jobs gestrichen
Der Agrarchemie- und Pharmakonzern hat im ersten Halbjahr 2024 3.200 Stellen gestrichen. Das teilte Bill Anderson am 6. August bei der Vorlage des Halbjahresfinanzberichts mit.