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Bayer: Integration von Monsanto auf gutem Weg

Die Neuorganisation von BayerCropScience läuft zurzeit. Zudem setzt sich das Unternehmen für die Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnisse bei der Glyphosat-Diskussion ein. Laut Umfragen sinkt der Glyphosateinsatz immer weiter. Wichtiger denn je ist der Dialog mit der Gesellschaft. Um diese und weitere Themen ging es beim Jahrespressegespräch.

Lesezeit: 5 Minuten

Zunehmende Resistenzen und neu auftretende Krankheiten sowie Schädlinge – z.B. aufgrund klimatischer Veränderungen - bedrohen Erträge und Qualitäten. „Mehr denn je sind landwirtschaftliche Produktionsverfahren gefragt, mit denen sich ressourcenschonend hohe und vor allem sichere Erträge erwirtschaften lassen. Und das bedeutet mehr Pflanzenschutz“, sagte Peter R. Müller, Geschäftsführer der Bayer CropScience Deutschland GmbH auf der kürzlich stattfindenden Pressekonferenz in Hannover.

Gefragt sei der integrierte Ansatz der besten Lösungen bestehend aus Saatgut, chemischem und biologischem Pflanzenschutz sowie einer nachhaltigen Wirtschaftsweise. In diesem Licht sei auch die Integration von Monsanto zu sehen. Die Übernahme passe sehr gut zur Strategie von Bayer.

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Mit Blick auf die Neuorganisation der Bayer CropScience Deutschland GmbH hat für Müller das Sicherstellen eines reibungslosen Übergangs höchste Priorität: „Während wir an der Integration unserer Unternehmen arbeiten, können unsere Kunden den gleichen Service und Einsatz wie bisher von uns erwarten. Bei den Ansprechpartnern von Bayer und vormals Monsanto ändert sich daher zunächst einmal nichts. Erst gegen Ende des dritten Quartals 2019 und bei fortgeschrittener Integration wird es zu einer neuen Struktur kommen.

Glyphosat in Diskussion

Bayer wird sich weiterhin für die Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnisse einsetzen, die die Sicherheit von Glyphosat zeigen. Von Klägern in den USA wird dies gerichtlich aber infrage gestellt. Die Klägeranwälte berufen sich vor allem auf eine Veröffentlichung der Internationalen Krebsforschungsagentur IARC, einer Unterorganisation der Weltgesundheitsbehörde WHO. Sie hatte Glyphosat 2015 in die „Kategorie 2A: wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft. In dieselbe Kategorie stuft die IARC neben Glyphosat auch heiße Getränke über 65 °C, rotes Fleisch, Schichtarbeit und den Friseurberuf ein.

Wichtig: Die IARC bewertet ausschließlich das grundsätzlich mögliche Gefährdungspotenzial einer Substanz und nicht das tatsächliche Risiko. Anwendungsgebiet, verwendete Dosis oder direkter Kontakt spielen bei dieser Bewertung keine Rolle. Das bedeutet, die IARC trifft keine Aussage über den konkreten Zusammenhang einer angeblichen krebserregenden Wirkung und der sachgerechten Anwendung des Pflanzenschutzmittels.

„Diese Einstufung der IARC steht im Widerspruch zu wissenschaftlichen Untersuchungen zu Glyphosat“, so Müller weiter. Ein umfangreicher Bestand an Forschungsmaterial einschließlich 40 Jahre Anwendung in der Landwirtschaft und die Einschätzungen von Registrierungsbehörden weltweit bestätigten, dass die Glyphosat-basierten Produkte bei sachgemäßer Anwendung sicher sind. Dazu gehören unter anderem

• das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

• die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)

• die Europäische Chemikalienagentur (ECHA)

• die US-amerikanische Umweltschutzbehörde EPA

Insbesondere die größte und aktuellste epidemiologische Studie – eine vom unabhängigen National Cancer Institute unterstützte und 2018 veröffentlichte Langzeitstudie, die über 50.000 Anwender von Pflanzenschutzmitteln mehr als 20 Jahre lang begleitete und nach der IARC-Monographie veröffentlicht wurde – fand keinen Zusammenhang zwischen Glyphosat-basierten Herbiziden und Krebs. Darüber hinaus prüfte die EPA nach der IARC-Bewertung mehr als 100 als relevant eingeschätzte Studien und stufte Glyphosat in die bestmögliche Bewertungskategorie als „wahrscheinlich nicht krebserregend für Menschen“ ein. Auch das kanadische Gesundheitsministerium stellte in einem kürzlich veröffentlichten Bericht fest: „Ausgehend von den Mengen Glyphosat, mit denen Menschen in Berührung kommen, sieht derzeit keine Zulassungsbehörde weltweit ein Krebsrisiko für den Menschen.“

Der Glyphosat-Einsatz sinkt

Neben der beschriebenen Thematik wird Glyphosat eine Übernutzung vorgeworfen. Eine von Bayer in 2018 durchgeführte Studie des Marktforschungsinstituts Produkt und Markt bei 500 Landwirten bestätigt den sehr gezielten Einsatz von Glyphosat in der deutschen Landwirtschaft. Hier die wichtigsten Ergebnisse:

  • Quecke ist das bedeutendste Ungras/Unkraut, wenn es um den Einsatz von Glyphosat geht. Das wird von 59 % aller Befragten bestätigt. Im Gegensatz dazu begünstigen mechanische Verfahren die Verbreitung der Quecke.

  • Bei Ausfallkulturen ist die ausschließliche Kontrolle mit Glyphosat sehr gering (1 % Ausfallgetreide, 6 % Ausfallraps). Bedeutender ist die Kombination mit mechanischen Verfahren (18 % Ausfallgetreide, 35 % Ausfallraps). Hauptsächlich kommen mechanische Verfahren zum Einsatz (73 % Ausfallgetreide, 56 % Ausfallraps).

  • Bei der Kontrolle von Zwischenfrüchten zeigt sich folgendes Bild: Ausschließlicher Glyphosat-Einsatz 3 %, kombinierte Anwendungen 17 %, ausschließlich mechanische Verfahren 70 %.

Zum Einsatz von Glyphosat liegen Zahlen des Marktforschungsinstituts Kleffmann vor. Nach deren Analyse ist der Glyphosat-Verbrauch im Jahr 2017 gegenüber 2016 um 6 % zurückgegangen. Gegenüber dem Peak von 2012 setzten die Landwirte in Deutschland in 2017 sogar 43 % weniger ein. Der Glyphosateinsatz in 2018 ist nach eigenen Zahlen um weitere 20 % gegenüber 2017 gesunken. Neben einem sehr bewussten Einsatz des Wirkstoffs war die Trockenheit für den erneuten Rückgang verantwortlich. Die Zahlen zeigen, dass sich der Einsatz von Glyphosat in den letzten sechs Jahren praktisch halbiert hat.

Glyphosat kommt in Deutschland wie folgt zum Einsatz: Insgesamt fallen auf die Frühjahrsanwendungen (Vorsaat, Nachsaat-/Vorauflaufanwendung) 35 %, auf die Stoppelanwendung 60 % und auf andere Segmente 5 % – davon sind 1,5 % Vorernteanwendungen.

Dialog mit der Gesellschaft wichtiger denn je

Glyphosat wird in der gesellschaftlichen Diskussion vielfach für den Rückgang der Biodiversität verantwortlich gemacht. Grundsätzlich – so Müller - wird bei der Erzeugung von Nahrungs- und Futtermittel in die Agrarlandschaft eingegriffen. „Eine derartige Produktionsfläche ist keine blühende Wiese, die Insekten Nahrung spendet. So wirken sich auch Alternativen zur Unkrautkontrolle wie pflügen, hacken oder striegeln auf die Biodiversität aus. Glyphosat erleichtert Verfahren der reduzierten Bodenbearbeitung, welche die Erosionsgefahr wirkungsvoll reduzieren, den Wasserhaushalt zu schonen, Kohlendioxid einzusparen und Biodiversität zu fördern (Bodenorganismen werden geschont werden).“

Wie Landwirtschaft ökologisch und ökonomisch sinnvoll, also nachhaltig, funktionieren kann, zeigt das Unternehmen mit ihrer globalen Initiative Bayer ForwardFarming. Bei den Nachhaltigkeits-Themen konzentriert sich Bayer hierzulande auf vier Kerngebiete, die in der Gesellschaft kritisch diskutiert werden. Das sind die Förderung der Biodiversität, die Erhaltung der Bienengesundheit, der Gewässerschutz und der Anwenderschutz. Dafür wurde ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt. Neben Bayer und den Landwirten sind beim ForwardFarming auch externe Partner beteiligt, z.B. aus dem Naturschutzbereich. Zum Abschluss seiner Ausführungen unterstrich Müller die herausragende Bedeutung von Transparenz und Kommunikation: „Der Dialog mit allen gesellschaftlichen Gruppen bedeutet mir sehr viel. Ich bin der Überzeugung, dass sich alle Akteure in der Landwirtschaft stärker erklären sollten als in der Vergangenheit. Das gilt gleichermaßen für Bayer.

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