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Bayer kauft Monsanto

Bayer und Monsanto haben am Mittwoch eine bindende Fusionsvereinbarung unterzeichnet. Wie Bayer mitteilt,beträgt der Kaufpreis etwa 66 Mrd. Dollar, umgerechnet etwa 128 Dollar pro Aktie. Die Mitglieder des Verwaltungsrates von Monsanto sowie Vorstand und Aufsichtsrat von Bayer haben die Einigung einstimmig beschlossen

Lesezeit: 4 Minuten

Bayer und Monsanto haben am Mittwoch eine bindende Fusionsvereinbarung unterzeichnet. Wie Bayer mitteilt,beträgt der Kaufpreis etwa 66 Mrd. Dollar, umgerechnet etwa 128 Dollar pro Aktie. Die Mitglieder des Board of Directors (Verwaltungsrat) von Monsanto sowie Vorstand und Aufsichtsrat von Bayer haben die Einigung einstimmig beschlossen. Gemessen am Schlusskurs der Monsanto-Aktie am 9. Mai 2016, dem Tag vor dem ersten schriftlichen Angebot von Bayer, enthält das Angebot eine Prämie von 44 % auf den damaligen Kurs. Bayer wird durch den Zukauf zum weltgrößten Anbieter von Agrarchemie.


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Die Transaktion bringt laut Bayer zwei unterschiedliche, aber sich in hohem Maß ergänzende Geschäfte in den Bereichen Saatgut, Pflanzeneigenschaften, Digitaler Landwirtschaft (Climate Corporation) sowie dem Pflanzenschutz-Portfolio zusammen, heißt es. Die Vorteile für Landwirte lägen in einem umfassenden Angebot an Lösungen für den heutigen wie den künftigen Bedarf. Die Kombination bringe darüber hinaus die Innovationskompetenzen und Technologieplattformen für Forschung und Entwicklung beider Unternehmen zusammen. Gemeinsam verfügten sie pro-forma über ein geschätztes jährliches Forschungs- und Entwicklungsbudget von 2,5 Mrd. Euro in diesem Bereich. Für 2025 rechnet Bayer mit einem Markt für Pflanzenschutz und Saatgut von 120 Milliarden Euro, 35 Mrd. Euro mehr als 2015.


Noch gibt es einige Hürden, bevor der Deal wirklich vollzogen werden kann. Die EU-Kommission hat bereits angekündigt, die Übernahme genau zu prüfen. Auch andere Aufsichtsbehörden müssen den Deal genehmigen, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Finanziert wird die Übernahme auch über Kredite. Bayer bekommt angeblich eine Brückenfinanzierung über 57 Mrd. Dollar von verschiedenen Banken. Die Deutschen sollen den Amerikanern zudem nach Informationen der zeitung garantieren, im Notfall weitere zwei Milliarden Dollar zu zahlen, wenn die Übernahme noch an den Kartellbehörden scheitert.


US-Farmer wollten Bayers Monsanto-Übernahme verhindern


Damit sind die Bemühungen des US-Verbandes „Farmers Union“ vergebens gewesen. Die Familienbetriebe des Verbands befürchten, dass dann die Preise für Pflanzenschutzmittel, Dünger und Saatgut steigen könnten. „Wir wollen keine Monopole“, so der Präsident des kleinen bäuerlichen Verbandes in North Dakota, Mark Watne (54), gegenüber der Süddeutschen Zeitung.

 

Gemeinsam mit 275 anderen Bauern traf er in dieser Woche in Washington u.a. Landwirtschaftsminister Tom Vilsack. Sie wollen nicht zulassen, dass die Politik die Entscheidung über den Zusammenschluss der Agrarkonzerne ohne sie trifft.  „Wenn der Deal erst einmal abgenickt ist, haben wir kaum noch Möglichkeiten, uns zu wehren“, sagt er.


Watne etwa bekommt jetzt schon für seinen Mais nur noch halb so viel wie vor drei oder vier Jahren, aber die Kosten sind nicht gesunken. Das liege daran, dass die Hersteller von Saatgut, Düngemitteln und Pflanzenschutz schon jetzt zuviel Macht hätten, erklärt er. Was wäre dann erst, wenn Monsanto und Bayer ein Unternehmen würden?


American Farm Bureau Federation hat zugestimmt


Ganz anders sieht das der größte amerikanische Bauernverband, die American Farm Bureau Federation. Wie deren stellvertretender Geschäftsführer Bob Young bereits im Juni dem Handelsblatt sagt, sehe sein Verband eher die Vorteile, wie mehr Produkte durch engere Zusammenarbeit von Pflanzenschutz und Saatgutentwicklung. Zudem könnten neue Produkte schneller in die Hände der Landwirte kommen: "Ein Unternehmen mit umfassenden Ressourcen könnte die Markteinführung beschleunigen", sagte Young.


Allerdings müsste Bayer noch mehr darüber informieren, was es mit Monsanto vorhabe. Wichtig sei es vor allem, so Young, die Forschungsmittel für Landwirtschaft nicht zu kürzen. Bislang verwendet Monsanto jährlich mit 1,5 Milliarden Dollar rund zehn Prozent seines Umsatzes für Forschung und Entwicklung. Den hohen Wert soll Bayer zusichern. "Das würde uns sehr beruhigen", sagt Young.


Mit knapp sechs Millionen Mitgliedern ist das Farmers Bureau deutlich größer als der Konkurrenzverband Farmers Union, der auf rund 200.000 Mitglieder kommt.

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