Nach der Entscheidung der Bundesregierung, die Glyphosatzulassung Ende 2023 (in Schutzgebieten Ende 2020) auslaufen zu lassen, geht Bayer auf die Kritiker zu und kündigt an, seine Pflanzenschutz-Strategie in Europa anzupassen. Nicht aber ohne klarzustellen, dass man Glyphosat weiter für sicher und effektiv halte. Weltweit gesehen sei es für die Unkrautbekämpfung sehr wichtig.
Wie der Tagesspiegel berichtet, soll Liam Condon, Chef von Bayer Crop Science, angekündigt haben, auf die Kritiker zuzugehen. Der Konzern wolle künftig mit den unterschiedlichsten Interessengruppen zusammenarbeiten, um alternative Lösungen zu entwickeln, wird er zitiert. So werde Bayer neben Landwirten, Regierungen, Universitäten auch mit Nichtregierungsorganisationen reden.
Dieses Ziel will Bayer laut Condon auch im Rahmen des bevorstehenden Verfahrens zur Wiederzulassung glyphosat-basierter Produkte über das Jahr 2022 hinaus verfolgen.
Glyphosat ist auf EU-Ebene bis zum 15. Dezember 2022 zugelassen. Bundesagrarministerin Julia Klöckner geht aber nicht davon aus, dass es eine Verlängerung dort geben wird. Denkbar wäre aber noch, dass die Anwendung nicht verboten, sondern nur eingeschränkt wird. Bayer hofft dagegen laut dem Tagesspiegel auf eine erneute Zulassung in der EU. Der Hersteller will der Zulassungsbehörde EFSA und führenden nationalen Behörden dazu offenbar ein Dossier liefern, das transparent erstellt und die neuesten Studien widerspiegeln soll, schreibt die Zeitung weiter. Sollte die EFSA ihre Bewertung bestätigen, dass Glyphosat bei bestimmungsgemäßem Gebrauch sicher ist, wolle Condon die Wiederzulassung anstreben. Bayer wolle aber die unterschiedlichen Bedürfnisse der Mitgliedstaaten anerkennen und „einen angemessenen Vorschlag zu sinnvollen Einsatzgebieten unterbreiten“, heißt es.