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Reduktion von Ammoniak (NH3)

Bayerische Bauern wollen Pflicht zur bodennahen Gülleausbringung noch verhindern

Mit der NEC-Richtlinie hat sich Deutschland verpflichtet, seinen Ammoniakausstoß bis 2030 gegenüber 2005 um 29 % zu senken. Ab 2020 ist der Güllebreitverteiler verboten; bayr. Bauern wehren sich.

Lesezeit: 3 Minuten

Ab nächstem Jahr dürfen Landwirte in Bayern auf Ackerland und ab 2025 auch auf Grünland ihre Gülle nur noch bodennah mit Schleppschlauch oder Schlitzgerät ausbringen. Jetzt, wo der Termin näher rückt, wird vielen klar, dass sie sich umstellen müssen - der Widerstand wächst.

Kritiker der neuen Technik wünschen sich andere Lösungen. Die überzeugen die Behörden bislang aber nicht, berichtet der Bayerische Rundfunk. Einer von ihnen ist Bio-Landwirt Hans Spitzl aus Straußdorf im Landkreis Ebersberg. Der Rinderhalter möchte die Gülle weiterhin mit seinem herkömmlichen Güllefass mit Breitverteiler ausbringen.

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"Unsere Flächen sind alle in Hanglagen, da komm ich mit der großen, schweren Schleppschlauch-Technik nicht zurecht und ein fremder Lohnunternehmer schon gar nicht. Die neue Technik ist für unseren Betrieb nix", sagte Spitzl gegenüber dem Sender.

Außerdem sind dem Landwirt die sogenannten "Güllewürste" ein Gräuel: Die mit der neuen Technik in dicken Streifen abgelegte Gülle könne bei trockenem Wetter auf dem Gras festtrocknen und so ins Futter für seine Kühe gelangen.

Reduziert Braunkohle Emissionen?

Spitzl setzt der Gülle jetzt Braunkohle zu. Dadurch werde der Geruch reduziert. Ob dies aber auch Einfluss auf die Ammoniak-Emissionen hat, ist noch unklar. Die bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) hat bei Versuchen mit Kohle derart unterschiedliche Ergebnisse erhalten, dass weitere Forschungen notwendig sind. Bislang bescheinigt die LfL der Kohle keine emissionsmindernde Wirkung für Gülle.

Auch andere Landwirte wollen die neuen Vorgaben nicht einfach so hinnehmen. Laut BR hat sich eine "IG gesunde Gülle" gegründet. Zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) hat die Gruppe für 8.000 Euro ein Messgerät gekauft, um die Ammoniak-Emissionen von verschiedenen Güllen selbst messen zu können. Sie wollen beweisen, dass bereits vor der Ausbringung aufs Feld etwas gegen die NH3-Emissionen getan werden kann.

Landwirt Spitzl demonstrierte gegenüber dem Bayerischen Rundfunk, dass die Kohle funktioniert. Eine halbe Stunde nach Zugabe der Kohle in den Güllekeller sei der Ammoniakgehalt von 96 ppm bei der unbehandelten Gülle auf 42 ppm bei der behandelten Gülle gesunken, stellt der Sender fest.

Grundsätzliches Problem sei aber, dass es bislang keinen Richtwert für den Ammoniakgehalt von Gülle gibt. Und all diesen Zusatzstoffen fehle bislang der wissenschaftliche Nachweis, die Ammoniak-Emissionen wirksam zu verringern, heißt es. Nur der Einsatz von Schwefelsäure gilt als sichere Methode. Praktiziert wird der Säureeinsatz in Dänemark, allerdings in Verbindung mit der bodennahen Ausbringung von Gülle und in der Regel nicht von den Landwirten selbst, sondern von Spezialfirmen.

Die bayerischen Behörden hätten der "IG gesunde Gülle" aber bereits mitgeteilt, dass es bei der Verordnung bleibt, kein Breitverteiler mehr ab 2020.

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