Das Fehlen der Pflanzenzüchtung bei Ausschreibungen im Rahmen der Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030 hat der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter (BDP) beklagt. Anlässlich der Neuaufstellung des Bioökonomierats wies der BDP vergangene Woche auf die zentrale Bedeutung der Pflanzenzüchtung bei der Etablierung einer funktionierenden und nachhaltig angelegten Bioökonomie hin.
„Trotz klarer Aussagen zur Stärkung der interdisziplinären Forschung und der Fokussierung auf inhaltliche Missionen gibt es keine erkennbaren Fortschritte im Bereich der Bioökonomieforschung. Diese Entwicklung irritiert uns umso mehr, als dass die Pflanzenzüchtung bereits vor über einem Jahr vom Bioökonomierat als prioritäres Forschungsthema identifiziert wurde“, so BDP-Geschäftsführer Dr. Carl-Stephan Schäfer.
Konkrete Handlungsfelder zur Realisierung der Bioökonomie als Alternative zum erdölbasierten Wirtschaften sowie notwendige Infrastrukturen und neue Technologien hätten die Pflanzenzüchter bereits im Juli 2011 Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan bei der Übergabe des Strategiepapiers „Schlüsseltechnologie Pflanzenzüchtung - Herausforderungen für Wirtschaft, Wissenschaft und Politik im 21. Jahrhundert“ der Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchtung (GFP) aufgezeigt. Sie sollten Eingang in die weiteren Diskussionen zur Forschungsstrategie finden.
Es sei nur schwer nachvollziehbar, dass das Know-how und das Potential der Pflanzenzüchtung in der politischen Ausgestaltung anscheinend kaum Beachtung finde, stellte Schäfer fest. Dabei liefere doch gerade die Züchtung durch den Transfer von Innovation in Form neuer Sorten in die landwirtschaftliche Praxis wichtige Lösungsansätze für Herausforderungen wie Klimawandel, Ernährungssicherung und Ressourcenknappheit. (AgE)