Die Bedeutung der Durchwachsenen Silphie nimmt weiter zu. Wie der Fachverband Biogas (FvB) am vergangenen Donnerstag mitteilte, wird der Anbau dieser Kultur in diesem Jahr um weitere 1 000 ha zunehmen. In der Summe wachse die mehrjährige Energiepflanze in Deutschland dann bereits auf gut 3 000 ha.
Mit der Durchwachsenen Silphie habe die Biogasbranche erstmals eine realistische Ergänzung zum Mais, erläuterte FvB- Hauptgeschäftsführer Dr. Claudius da Costa Gomez die Bedeutung der Pflanze. Die Biomasseerträge wie auch die Methanausbeute je Hektar seien vergleichbar mit der bislang konkurrenzlosen Biogaspflanze Mais. Einmal ausgesät könne der ursprünglich aus Nordamerika stammende Korbblütler bis zu 15 Jahre geerntet werden, erklärte der FvB-Hauptgeschäftsführer. Das spare dem Landwirt sowohl Arbeitszeit als auch Kraftstoff.
Ab dem zweiten Jahr könne zudem auf Pflanzenschutzmittel weitgehend verzichtet werden. Die permanente Bodenbedeckung fördere den Humusaufbau und binde CO2 aus der Luft im Boden. Darüber hinaus schütze die Pflanze vor Erosion, führte da Costa Gomez aus.
Seit diesem Jahr sei die Durchwachsene Silphie außerdem „greeningfähig“, das heiße, sie dürfe auf den von der EU definierten Ökologischen Vorrangflächen (ÖVF) angebaut und anschließend geerntet und in Biogasanlagen energetisch genutzt werden. Biogas könne somit einen wertvollen Beitrag zu mehr Artenvielfalt auf den Ackerflächen leisten, betonte da Costa Gomez.
Mit der Silphie habe man eine Energiepflanze, die auch ökonomisch eine realistische Alternative sei. Bei anderen Arten wie Buchweizen, Amarant oder Wildpflanzenmischungen bedeute der Anbau für den Anlagenbetreiber dagegen finanzielle Einbußen. Über eine gezielte Agrarpolitik, die diese Defizite ausgleiche, könnte Biogas einen wichtigen Beitrag zu noch mehr Biodiversität und damit zum Schutz der Böden, der Insekten und des Grundwassers leisten.