Der Landesbauernverband Brandenburg e.V. (LBV) warnt vor den Gefahren, die von einer sprunghaften Vermehrung der Feldmauspopulation ausgehen. Eine Mäuseplage, wie im vergangenen Jahr in Sachsen-Anhalt, sei auch in Brandenburg jederzeit möglich. Durch die dichte Schneedecke im Winter seien die Nager laut des Verbandes gut durch die kalte Jahreszeit gekommen. In Sachsen-Anhalt verursachten Feldmäuse 2020 massive Schäden. Nur durch Notfallzulassungen in der Ausbringungstechnik gelang es, die Ausbreitung der Nagetiere zu begrenzen.
Flexibilität ist gefragt
Der LBV ruft die Landwirte in Brandenburg auf, die Entwicklung der Feldmauspopulation auf ihren Feldern und Weiden zu beobachten und Anomalien rechtzeitig an den Pflanzenschutzdienst des Landes Brandenburg zu melden. „Wenn sich herausstellen sollte, dass wir das Feldmausproblem auf dem üblichen Wege nicht in den Griff bekommen, dann benötigen wir den Einsatz einer sogenannten Köderlegemaschine. Diese Maschine bringt das Mittel in den Boden ein. Der Einsatz der Maschine muss allerdings durch das Landesamt per Notfallzulassung geregelt werden. Ein Zögern wie beim Ausbruch der ASP darf es nicht noch einmal geben“, so LBV-Präsident Henrik Wendorff.
Gefahr für Pflanzen und Menschen
Massenhaft auftretende Feldmäuse können in der Landwirtschaft massive Schäden verursachen. Betroffen sind insbesondere die Wurzeln von Ackerkulturen sowie Feldfrüchte und das Grünland. Auch für Menschen geht von Feldmäusen eine Gefahr aus. Das durch sie übertragene Tulavirus wurde erstmalig im menschlichen Körper nachgewiesen und kann dort unter anderem zu akutem Nierenversagen führen. Das bestätigte das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) in seiner Mitteilung vom 23.03.2021. Das Virus wird durch Ausscheidungen oder Stäube von Feldmäusen übertragen. Das FLI spricht bereits jetzt von einem vernachlässigten Erreger und fordert, die anwachsenden Feldmausbestände genau im Blick zu behalten.