Der gentechnisch-kritische Verein Testbiotech hat eine Beschwerde gegen die Entscheidung der EU-Kommission eingelegt, den gentechnisch veränderten Mais SmartStax der Konzerne Monsanto und Dow AgroSciences in Lebens-und Futtermitteln zuzulassen. Im November 2013 hatte die EU-Kommission den Einsatz von SmartStax in Lebens- und Futtermitteln erlaubt.

 

Mit der Beschwerde will Testbiotech erreichen, dass die Marktzulassung widerrufen wird. Nach den Bestimmungen der EU hat die Kommission zwei Monate Zeit, um zu antworten. Danach besteht eventuell die Möglichkeit, auch den Gerichtshof der Europäischen Union mit diesem Fall zu befassen.

 

SmartStax ist laut Testbiotech ein sogenannter Stacked Event, der durch die Kombination von vier gentechnisch veränderten Pflanzen hergestellt wurde. Dadurch würden in der Sorte auch die Risiken und Unwägbarkeiten der Ausgangspflanzen kombiniert, heißt es. Trotzdem hätten die Behörden kaum mögliche Wechselwirkungen untersucht. So habe es etwa keine Fütterungsstudien und keine Untersuchung zu den Langzeitfolgen des Verzehrs der Pflanzen gegeben, so die Kritik.

 

Die Gegner sind überzeugt, dass SmartStax eine wesentlich höhere Konzentration an Bt-Toxinen aufweist als alle bisherigen gentechnisch veränderten Pflanzen. Die gesundheitlichen Risiken, die mit den Bt-Toxinen einhergehen, würden daher sowohl deren Giftigkeit als auch mögliche Immunreaktionen betreffen.

 

Und schließlich hat Testbiotech erhebliche Bedenken wegen der Qualität der Studien, mit denen SmartStax für unbedenklich erklärt wurde. Die Untersuchungen für die Risikobewertung habe die Industrie selbst durchgeführt bzw. in Auftrag gegeben und bezahlt. Es seien keine unabhängigen Labore beteiligt, die Daten wurden zudem nicht wissenschaftlich publiziert.