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BfR will Bedenken zu Glyphosat prüfen

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sieht vorerst keinen Grund, seine Einschätzung zu ändern, dass das Breitbandherbizid Glyphosat nicht krebserzeugend ist. Das hat das BfR in Reaktion auf einen Bericht der Krebsforschungsagentur (IARC) bekräftigt. Die IARC ist Teil der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Lesezeit: 3 Minuten

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sieht vorerst keinen Grund, seine Einschätzung zu ändern, dass das Breitbandherbizid Glyphosat nicht krebserzeugend ist. Das hat das BfR in Reaktion auf einen Bericht der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC) bekräftigt. Die IARC ist Teil der Weltgesundheitsorganisation (WHO).


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In der Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlichten IARC-Wissenschaftler am 20. März eine Neubewertung von insgesamt vier Wirkstoffen, wobei Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend für Menschen“ klassifiziert wurde.


Nach IARC-Einschätzung liefern Studien, die seit 2001 in den USA, Kanada und Schweden erschienen sind, begrenzte Hinweise auf eine krebsauslösende Wirkung beim Menschen und ausreichende Belege für eine Kanzerogenität im Tierversuch.


Dem BfR erscheint das IARC-Papier „auf Basis der vorliegenden Informationen wissenschaftlich schlecht nachvollziehbar und offenbar nur mit wenigen Studien belegt“. Die Entscheidung der IARC könne jedoch nicht abschließend beurteilt werden, da ausführliche Begründungen noch nicht vorlägen. „Dass verschiedene Gremien aufgrund unterschiedlicher Informationen und Einschätzungen von experimentellen Daten Sachverhalte unterschiedlich bewerten, gehört zum Alltag in der Risikobewertung“, erläuterte das BfR. Man werde die IARC-Monografie nach Erscheinen gründlich prüfen.


Relativ geringe Toxizität


Die EU-Zulassung für Glyphosat läuft Ende 2015 aus; deshalb befindet sich der Wirkstoff derzeit in einem Überprüfungsverfahren. Deutschland ist dabei der federführende Mitgliedstaat. Das BfR bescheinigte dem Herbizid vergangenen Sommer bei einer Expertenanhörung eine relativ geringe Toxizität und legte dem Bundestag mittlerweile auch einen entsprechenden Bericht vor.


Die Europäische Kommission lehnt Schnellschüsse in Bezug auf das Risiko von Glyphosat ab. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) führe eine Befragung von Experten aus sämtlichen Mitgliedstaaten durch, um ein Gutachten zur Risikobewertung des Wirkstoffs Glyphosat zu erstellen, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit. Die Kommission selbst werde dem Antrag auf Wiederzulassung auf dieser Grundlage, aber eben erst nach Abschluss des EFSA-Verfahrens begegnen.


Zulassung aussetzen


Die Grünen sehen durch die IARC-Veröffentlichung ihre Bedenken gegenüber Glyphosat bestätigt. Für die Bundestagsfraktion forderte Harald Ebner Konsequenzen. „Das allgegenwärtige Allzweck-Ackergift ist eben nicht harmlos“, so Ebner. Die Bundesregierung dürfe sich an der Neubewertung nicht „vorbeimogeln“. Sie müsse die Zulassung umgehend aussetzen und die Risiken gründlich untersuchen.


Gerade die Folgen der Glyphosatbelastung von Nahrungsmitteln seien immer noch zu wenig untersucht. Anwendungen kurz vor der Ernte, auf Grünflächen und in Privatgärten müssten sofort die Zulassungen entzogen werden.


Ähnlich äußerten sich die agrarpolitische Sprecherin der Grünen im bayerischen Landtag, Gisela Sengl, sowie ihr Amtskollege im Europaparlament, Martin Häusling. Die Kommission müsse dafür sorgen, dass die EFSA „die wissenschaftlich einseitig zustande gekommene Bewertung aus Deutschland“ kritisch überprüfe und sämtliche aktuellen Studien zu Glyphosat in ihre Bewertung miteinbeziehe.


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