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Bestäubung als Dienstleistung

Bienenwanderung.de vermittelt zwischen Imkern und Landwirten

Auf der Plattform www.bienenwanderung.de kann der Landwirt Imker in seiner Nachbarschaft ansprechen oder bundesweit suchen. Dazu meldet er sich an und veröffentlicht seinen Bedarf an Bienenvölkern. Die Felder können einmalig angelegt werden und in den Folgejahren können entsprechend der darauf angebauten Tracht bei Bedarf Bienenvölker angefragt werden.

Lesezeit: 4 Minuten

Die nächste Bestäubungssaison durch Bienen steht an. Die Plattform www.bienenwanderung.de will daher wieder Landwirte und Obstbauern mit Imkern in ganz Deutschland zusammenbringen. Aktuell sind laut Ronald Wenzel von der Firma Bee Services ca. 450 Imker registriert. 40 Landwirte hätten zusammen ca. 1.500 Bienenvölker angefordert, der größte Teil davon für Raps. Wenzel habe fast alle Flächen, bis auf den Winterraps, erfolgreich vermittelt. „Raps wurde von Imkern aus verschiedensten Gründen sehr zurückhaltend angefragt, so dass es keine 100prozentige Besetzung gegeben hat“, erklärt der Ideengeber.

„In der Hochzeit hatten wir weit über 100 Besucher am Tag während wir aktuell zwischen 10-20 Besucher pro Tag haben. Das ist in Anbetracht der Jahreszeit mehr, als wir erwartet hätten. Grundsätzlich ist die Honigernte in diesem Jahr z.B. beim Raps und der Sonnenblume wohl recht gering ausgefallen. Dies wird von den Landwirten vor allem auf die lange Trockenheit zurückgeführt, wodurch die Blüten nicht genug Flüssigkeit hatten um ausreichend Nektar zu produzieren“, sagt er gegenüber top agrar online weiter.

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Aus der Praxis habe er viele Rückmeldungen von Bauern und Imkern erhalten, die sich noch mehr Teilnehmer auf der Homepage wünschen. Zusätzlich würden sich vor allem die professionellen Imker Bestäubungsprämien wünschen, da sich die Wanderung ohne eine Prämie häufig nicht lohnt. Für Raps müsse häufig sehr weit gewandert werden und andere Feldfrüchte fallen zeitlich zusammen mit regionalen Massentrachten (Robine, Linde). Selbst geringe Bestäubungsprämien würden die Wanderbereitschaft erhöhen.

Landwirte berichteten Wenzel zudem von Ertragssteigerungen durch Bienenbestäubung. Er plant nun einen wissenschaftlich fundierten Test, um dies zu messen. „Bei den Imkern ist die im Programm eingebaute Chatfunktion sehr gut angekommen. Dadurch ist es möglich, jederzeit mit dem Landwirt in Kontakt zu treten. Wenn der Landwirt eine Nachricht postet, bekommt der Empfänger eine email-Benachrichtigung und kann über die Webseite antworten. Dadurch ist es für den Landwirt möglich, kurz vor dem Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln die Imker zu warnen. Die Imker können dann rechtzeitig die Fluglöcher für den betreffenden Zeitraum schließen oder abwandern. Durch diese Kommunikation konnte die Angst gegenüber unangekündigte Spritzungen abgebaut werden“, sagt Wenzel weiter.

Entwicklungen für die nächste Saison

Viele Imker hätten bienenwanderung.de angeschrieben mit der Bitte, die Landwirte mit Biosiegel zu kennzeichnen. Diese Funktion sei bereits implementiert. Man stehe aktuell in engem Kontakt mit den einzelnen Bio-Labels, um noch entspreche Informationen für die einzelnen Bio-Labels auf der Website zu ergänzen, so die Macher. Bio-Labels könnten dabei von Imkern und Landwirten eingetragen werden. „Jede Anfrage muss durch uns als „Redaktion“ freigeschaltet/geprüft werden. Hierfür haben wir Ansprechpartner der entsprechenden Bio-Labels. Einige Bio-Labels lassen sich auch über die Webseite www.bioc.info bestätigen“, erklärt Wenzel. Imker könnten die Bestäubungsanfragen der Landwirte auf der Karte sowohl jetzt als auch nach der Tracht filtern und Angebote mit Bio-Label anzeigen lassen.

Darüber hinaus werde das Portal seine Informationen zu den Bestäubungsinsekten neben der Honigbiene erweitern. Es gibt Wildbienen, die für einige Feld- oder Gartenfrüchte eine gute Alternative zu den Honigbienen darstellen. Hier arbeite man weiterhin mit verschiedenen Wissenschaftlern zusammen, um die Informationen immer weiter zu vervollständigen und zu aktualisieren.

Außerdem ist die Pollenkarte https://www.bienenwanderung.de/pollen/map (Zusammenarbeit mit dem Länderinstitut für Bienenkunde) mittlerweile für Berlin, Sachsen und Sachsen-Anhalt verfügbar. Brandenburg soll noch zum Ende des Jahres hinzukommen.

„Wir freuen uns auf die kommende Saison und hoffen. Das Aufstellen von Bienenvölkern für die Bestäubung ist eine sehr preiswerte Lösung, um den Ertrag zu steigern. Alle Landwirte, mit denen wir gesprochen haben und die es im Jahr 2018 probiert haben, werden das in der kommenden Saison fortführen“, so Wenzel abschließend. Er befürchte aber, dass die Anfragen an Bestäubungsleistungen in der kommenden Saison nicht vollständig von den Imkern auf der Webseite bedient werden können. Hier werde dann spätestens im übernächsten Jahr sicher eine Bestäubungsprämie darüber entscheiden, wie viele Imker man für seine Felder gewinnen kann.

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