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Bestäubung als Dienstleistung

Bienenwanderung.de vermittelt zwischen Imkern und Landwirten

Landwirte, Obstbauern und Imker finden auf der Plattform binenwanderung.de zusammen und können sich per Chat verabreden. Die Steigerung von Ertrag und Qualität der Agrarkulturen sei enorm, heißt es.

Lesezeit: 5 Minuten

Seit vier Jahren gibt es die Webseite www.bienenwanderung.de. Sie will ein Treffpunkt für Landwirte, Obstbauern und Imker sein, um Bestäubungsleistungen zu verabreden.

Die Landwirte und Obstbauern können sich auf den Informationsseiten informieren, wie viele Bienenvölker oder Wildbienen für ihre Trachten empfohlen werden und können diese direkt anfragen. Die Imker sehen diese Anfragen und können sich darauf bewerben. Der Landwirt entscheidet dann, wer zu ihm kommen kann, das können auch mehrere Imker sein.

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Diese Plattform ist sowohl für Landwirte, Obstbauern als auch für Imker kostenlos. Die Nutzer können auch kennzeichnen, wenn sie über Bio-Label zertifiziert sind. Über die integrierte Kommunikationsmöglichkeit via Chat ist ein Austausch möglich. Die Nachrichten gehen bei dem angeschriebenen Partner direkt auf das Smartphone.

"Wir empfehlen allen Landwirten und Obstbauern, dass sie sich unbedingt die Artikel zu den einzelnen Trachten auf der Webseite durchzulesen sollten. Es ist eine kurze Zusammenfassung und interessante Übersetzung von wissenschaftlichen Beiträgen aus Deutschland und der ganzen Welt, reduziert auf eine übersichtliche Informationsmenge", sagt der Macher Ronald Wenzel aus Falkenhagen Mark gegenüber top agrar online.

Viele Landwirte, mit denen er sich ausgetauscht habe, würden den erforderlichen Völkerbedarf zu niedrig und auch den Effekt zu niedrig einschätzen. "Wenn wir berichten, dass bei Raps eine Ertragssteigerung von über 30 % möglich ist, dann setzt das den Einsatz von ca. vier Bienenvölkern pro Hektar voraus. So ist es auf der Webseite auch beschrieben", sagt Wenzel.

Chancen der Ertrags- und Qualitätssteigerung noch nicht bekannt

Viele Landwirte hätten ihm berichtet, dass sie ca. ein Bienenvolk pro Hektar eingesetzt und eigentlich keinen großen Effekt gemerkt hätten. Die Möglichkeit, über zusätzliche Insektenbestäubung den Ertrag und die Qualität der Erträge zu steigern, sei nicht ausreichend bekannt oder werde als nicht lohnend oder als zu aufwendig eingeschätzt.

In anderen Agrarländern wird die Bienenbestäubung deutlich intensiver als ertragssteigernde Maßnahme genutzt; so in Kanada, Neuseeland, USA, Frankreich, England und Österreich.

"Die Obstbauern sind mit dem Thema Insektenbestäubung sehr gut vertraut, weil das für den Obstbau notwendig ist. Deshalb sind nicht sehr viele Obstbauern auf der Webseite vertreten. Allerdings können auch sie gern die Chatfunktion unserer Webseite nutzen, selbst wenn sie keine neuen Bestäuber suchen", erklärt Wenzel weiter.

Die Chatfunktion hält er für sehr nützlich zur Kommunikation mit den Imkern, um die Wanderung zu verabreden oder um sich während der Tracht auszutauschen, zum Beispiel über anstehende Pflanzenschutzmaßnahmen. Der Obstbauer könne mit einer ausgesandten Information zeitgleich alle angewanderten Imker erreichen und über anstehende Maßnahmen informieren. Dabei könne er erkennen, wer seine Nachricht gelesen hat oder wen er zusätzlich anrufen muss.

Winterraps wichtigste Tracht

Die wichtigste Tracht, für die die Webseite genutzt wird, sei eindeutig der Winterraps, so Wenzel weiter. Allerdings werde nicht für jede Anbaufläche Bestäubungsleistung angefordert, weil einige Landwirte den Effekt der Insektenbestäubung unterschätzen. Andere wollten sich die Kommunikation mit den Imkern sparen und das Risiko nicht eingehen, dass nach der Tracht ggf. Rückstände im Honig gefunden werden könnten.

Raps ist eine sehr zuverlässige Tracht, die eine große Menge Honig bringen kann. Allerdings ist Raps auch sehr pflegebedürftig, und es müssen in der Regel Pflanzenschutzmaßnahmen währen der Blütezeit durchgeführt werden. Das führt häufig zu Unmut bei den Imkern, der dann gegenüber den Landwirten geäußert wird, weiß Wenzel zu berichten.

Erwerbsimker planen Wanderung sehr zeitig

Auch die Erwerbsimker sind auf dieser Webseite vertreten und können auf die Bestäubungsanforderungen der Landwirte und Obstbauern reagieren. Erwerbsimker mit großen Völkerzahlen sind diejenigen, die auch über größere Entfernungen anwandern.

"Allerdings muss berücksichtigt werden, dass Erwerbsimker sehr zeitig die Wanderungen planen und von den Erlösen leben müssen. Deshalb werden Erwerbsimker einen gesicherten Honigertrag oder eine Bestäubungsprämie brauchen, damit sich die Wanderung rechnet. Diese Kalkulationen machen Freizeitimker nicht. Allerdings kommen die Erwerbsimker dann in der Regel mit großen Völkerzahlen sehr zum Nutzen der Landwirte", sagt der Seitenbetreiber.

Praktisches

Auf der Webseite werden auch Wildbienen angeboten, die insbesondere für Obstbauern, aber auch für Gärtner sehr vorteilhaft sind.

Alle Informationen seien frei zugänglich. Es gibt eine Beschreibung der 18 wichtigsten landwirtschaftlichen Trachten mit Erläuterung der Bestäubungsbiologie, der Anzahl der notwendigen Bienenvölker und zu erwartender Mehrerträge.

Es werden die wichtigsten Bestäuber beschrieben: die Honigbiene, 11 Hummelarten jeweils mit Bildern und ca. 90 Wildbienenarten, die meisten mit Bildern. Es gibt viele Wildbienenarten mehr, aber auf der Webseite werden nur die Arten beschrieben, die auch in landwirtschaftliche oder obstbauliche Trachten fliegen.

Darüber hinaus wird das Projekt Schulinsektenhaus beschrieben. Hier wurden an viele Schulen im Bundesgebiet Insektenhotels verschickt und ca. 320 Schulen haben diese zur Uni Freiburg zurückgeschickt, wo die eingenisteten Wildbienen ausgewertet werden. Dadurch kann ermittelt werden, wie die Verbreitung der Wildbienen in Deutschland gegenwärtig aussieht.

Es gibt eine Auswertung „Pollenanalyse“, die vom Länderinstitut für Bienenkunde in Hohen Neuendorf seit 15 Jahren zusammengetragen wurde.

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