Die Wärmenutzung von Biogasanlagen ist auch für Betriebe mit Gewächshäusern interessant geworden. Zu diesem Schluss kommt zumindest das Energieportal hortigate.de. Als Beispiel nennt die Seite einen Gemüsejungpflanzenbetrieb in Rheinland-Pfalz mit hohem Wärmebedarf in den Wintermonaten.
Die ständig steigenden Preise für die verwendeten Energieträger sowie stagnierende Erlöse für die Gemüsejungpflanzen zwangen demnach Rudolf Sinn in Lustadt vor einigen Jahren zum Nachdenken darüber, wie sich Energiekosten reduzieren lassen, ohne den Betrieb durch extrem hohe Investitionen zu belasten. Mit Hilfe der Biogasanlage Lustadt, welche die größte in Rheinland-Pfalz ist, konnte sich der Jungpflanzenproduzent vom damaligen Erdgaslieferanten trennen und sei „seitdem nicht mehr dessen Preisdiktat ausgesetzt“.
Sinn, der die Anlage mitbetreibt, erhält nun über eine 170 m lange Leitung die Wärmeleistung direkt aus der Biogasproduktion. Da der Jungpflanzenbetrieb derzeit als einziger Wärme abnimmt, muss ein Teil der überschüssigen Wärme in den Sommermonaten laut Energieportal über eine Kühlung vernichtet werden. Die Betreiber der Biogasanlage bemühen sich allerdings um die Ansiedelung weiterer Betriebe, um die Wärmenutzung zu optimieren; möglich wäre ein Betrieb zur Trocknung von Kräutern oder Getreide. (AgE)