Blühende Randstreifen in intensiv genutzten Wiesen
Forscher haben bei sechs Milchhaltern 5 m breite Randstreifen mit Intensivgras angelegt. Sie wollen wissen, ob die Streifen, die nur 2 x pro Jahr geschnitten werden, die Artzenvielfalt erhöhen.
Blühstreifen sind eher vom Ackerland bekannt. Ob sie auch in intensiv genutztem Grünland die Artenvielfalt erhöhen können, untersucht im Rahmen der Biodiversitätsstrategie ein Praxisversuch in Baden-Württemberg.
Dazu wählten die Forscher sechs Milchviehbetriebe in der intensiven Grünlandregion Oberschwaben aus. Je Betrieb legten sie 5 m breite Randstreifen in 4- bis 5-schnittigem Intensivgrünland an. An jedem Standort prüfen sie nun über vier Jahre verschiedene Varianten, u. a. werden die Streifen maximal zweimal im Jahr geschnitten, lassen die Bewirtschafter bei jedem regulären Schnitt einen Streifen Grünland stehen. Dieser Altgrasstreifen wird beim folgenden Schnitt mit gemäht und ein Neuer an anderer Stelle stehen gelassen.
Säten die Forscher drei verschiedene Blühmischungen mit bis zu 42 mehrjährigen Grünlandarten. Diese Randstreifen bleiben ungedüngt und werden max. 1 bis 2 Mal pro Jahr geschnitten.
In jeder Variante untersuchen die Wissenschaftler, welche Pflanzen- und Insektenarten im Vergleich zur regulär bewirtschafteten Fläche vorkommen. Bei den Insekten beschränken sie sich auf Tagfalter (als Vertreter der bestäubenden Insekten) und Laufkäfer (als Vertreter der bodenbewohnenden Insekten). Zudem bestimmen sie den Trockenmasse-Ertrag und die Futterqualität, um Mindererträge festzustellen.
Die bisherigen Ergebnisse: Bereits im ersten Jahr ließen sich mehr Pflanzenarten durch die Ansaat nachweisen. Langfristig sollen sich jedoch auch Insekten in den Randstreifen etablieren. Zudem erwarten die Wissenschaftler, dass die Strukturvielfalt und das Blütenangebot zunehmen.
Meike Boob und Dr. Ulrich Thumm, Universität Hohenheim; Dr. Kerstin Grant und Prof. Dr. Martin Elsäßer, Landwirtschaftliches Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW)
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Blühstreifen sind eher vom Ackerland bekannt. Ob sie auch in intensiv genutztem Grünland die Artenvielfalt erhöhen können, untersucht im Rahmen der Biodiversitätsstrategie ein Praxisversuch in Baden-Württemberg.
Dazu wählten die Forscher sechs Milchviehbetriebe in der intensiven Grünlandregion Oberschwaben aus. Je Betrieb legten sie 5 m breite Randstreifen in 4- bis 5-schnittigem Intensivgrünland an. An jedem Standort prüfen sie nun über vier Jahre verschiedene Varianten, u. a. werden die Streifen maximal zweimal im Jahr geschnitten, lassen die Bewirtschafter bei jedem regulären Schnitt einen Streifen Grünland stehen. Dieser Altgrasstreifen wird beim folgenden Schnitt mit gemäht und ein Neuer an anderer Stelle stehen gelassen.
Säten die Forscher drei verschiedene Blühmischungen mit bis zu 42 mehrjährigen Grünlandarten. Diese Randstreifen bleiben ungedüngt und werden max. 1 bis 2 Mal pro Jahr geschnitten.
In jeder Variante untersuchen die Wissenschaftler, welche Pflanzen- und Insektenarten im Vergleich zur regulär bewirtschafteten Fläche vorkommen. Bei den Insekten beschränken sie sich auf Tagfalter (als Vertreter der bestäubenden Insekten) und Laufkäfer (als Vertreter der bodenbewohnenden Insekten). Zudem bestimmen sie den Trockenmasse-Ertrag und die Futterqualität, um Mindererträge festzustellen.
Die bisherigen Ergebnisse: Bereits im ersten Jahr ließen sich mehr Pflanzenarten durch die Ansaat nachweisen. Langfristig sollen sich jedoch auch Insekten in den Randstreifen etablieren. Zudem erwarten die Wissenschaftler, dass die Strukturvielfalt und das Blütenangebot zunehmen.
Meike Boob und Dr. Ulrich Thumm, Universität Hohenheim; Dr. Kerstin Grant und Prof. Dr. Martin Elsäßer, Landwirtschaftliches Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW)