Durch den Klimawandel sind die Kulturpflanzen auch in Deutschland vermehrt unerwünschten oder bisher unbekannten Schadorganismen ausgesetzt. Um Erträge stabil zu halten und gleichzeitig Ressourcen zu schonen, braucht die Landwirtschaft daher Pflanzensorten, die widerstandsfähig sind gegen Schädlinge, aber auch Stressfaktoren wie Trockenheit und Hitze. Solche Resistenzzüchtungen, die auch deutlich weniger Pflanzenschutzmittel benötigen, treibt das Bundesagrarministerium (BMEL) intensiv voran.
Ziel ist die Züchtung von Kartoffelsorten, die widerstandsfähiger sind gegen Krankheiten. Schaderreger verursachen weltweit signifikante Verluste bei der Kartoffelernte und stellen auch für die Produktion in Deutschland eine Herausforderung dar.
Im Projekt wird auch die Genschere CRISPR/Cas eingesetzt, um Hypothesen zur Nutzbarmachung potentieller Resistenzgene für den Züchtungsprozess zu überprüfen. Gentechnisch verändertes Zuchtmaterial entsteht dabei nicht. Julia Klöckner befürchtet, dass Deutschland sonst den Vorsprung in der Pflanzenforschung verliert.
Ziel des Verbundprojektes ADLATUS ist es, vorhandene Abwehrebenen der Kartoffel zu verstärken und neue Abwehrmechanismen gegen diverse Schaderreger zu etablieren. Im Fokus stehen mehrere wichtige Quarantäne- und Nichtquarantäneschaderreger der Kartoffel, wie:
- Wurzelgallennematoden
- Kartoffelvirus Y
- Kartoffelblattrollvirus und
- Tabakrasselvirus
Das Projekt leistet laut Klöckner im Hinblick auf die Ziele der Ackerbaustrategie 2035 mit Bezug auf die Handlungsfelder Pflanzenzüchtung (Entwicklung widerstandsfähiger und standortangepasster Sorten) und Pflanzenschutz (Stärkung des Integrierten Pflanzenschutzes) einen wichtigen Beitrag und wird daher mit Mitteln der Ackerbaustrategie gefördert.
BMin @JuliaKloeckner: Wir fördern mit mehr als 1 Mio. € die Züchtung von #Kartoffel-Sorten, die widerstandsfähiger gg. Pflanzenkrankheiten sind u. damit besser mit den Folgen des Klimawandels klarkommen.
— BMEL (@bmel) November 24, 2020
Das Projekt "ADLATUS" setzt auch auf neue Züchtungsmethoden (#CRISPR/Cas). pic.twitter.com/6qihMfeh7u
Projektnehmer sind:
- Böhm-Nordkartoffel Agrarproduktion GmbH & Co. OHG (BNA), Ebstorf
- Westfälische Wilhelms-Universität Münster
- Julius Kühn-Institut (JKI)
- Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und angewandte Ökologie, Aachen