Auf die langfristige Bedeutung eines effektiven Bodenschutzes hat die thüringische Umweltministerin Anja Siegesmund hingewiesen. Mit Blick auf die Ausrufung des Grundwasserbodens zum „Boden des Jahres 2016“ erklärte Siegesmund in Erfurt, gute Böden stellten eine essentielle, knappe, begrenzte und nicht vermehrbare Ressource dar. Dies gelte umso mehr, da die Neubildung von gerade 20 cm Erdreich bis zu 2 000 Jahre benötige.
Nach Auffassung der Ministerin ist es deshalb ein Gebot der Fairness gegenüber künftigen Generationen, die Böden zu schützen. Dazu müssten die Versiegelung eingegrenzt, der Verbrauch verringert sowie Flächen wieder entsiegelt und renaturiert werden.
Der auch Gley genannte Grundwasserboden ist nach Angaben des Erfurter Umweltministeriums ein durch oberflächennahes Grundwasser geprägter Bodentyp, der vor allem in Niederungen und häufig in der Nähe von Gewässern auftritt. Die größte Gefährdung dieser Bodenart gehe deshalb von Grundwasserabsenkungen aus, da durch den Verlust der natürlichen Grundwassersdynamik veränderte Bedingungen für Pflanzen und Tiere entstünden.