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Nach Überfall auf Ukraine

Borealis lehnt Übernahme von Düngersparte durch EuroChem ab

Durch den Krieg in der Ukraine und die neue Eiszeit im Handel mit Russland tritt Borealis vom Verkauf seiner Düngersparte an den Russen Andrey Melnichenko zurück.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Chemietochter der teilstaatlichen OMV, Borealis, hat entschieden, ihr Stickstoffgeschäft trotz verbindlichem Vertrag nicht an EuroChem zu verkaufen. Hintergrund ist massive Kritik aus der Agraröffentlichkeit, denn EuroChem gehört zu 90 % dem russischen Milliardär Andrey Melnichenko. Besagte Sparte von Borealis hätte Pflanzennährstoffe, Melamin und technische Stickstoffprodukte umfasst, berichtet aiz.info.



"Wir haben die jüngsten Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und den verhängten Sanktionen eingehend geprüft", so Thomas Gangl, Vorstandsvorsitzender von Borealis laut der Aussendung. 75% an Borealis hält die OMV, die wiederum zu 31,5% im Besitz der Verstaatlichten-Holding ÖBAG steht.

Die Übernahme war in die Kritik geraten, als Russland jüngst die Preise des Düngergrundstoffs Gas in die Höhe trieb und als einer der drei größten weltweiten Lieferanten im Zuge der Aggression gegen die Ukraine die Düngemittelbelieferung der Welt als Vergeltung zu westlichen Sanktionen infrage stellte. Damit wurden in Österreich die Stimmen lauter, dass heimische Stickstofferzeugung müsse im eigenen Land und die Düngemittelversorgung generell in europäischer Hand bleiben.



EuroChem legte ein Anbot über 455 Mio. € für die Düngersparte von Borealis und hätte sich mit dieser Akquisition Produktionsanlagen in Österreich, Deutschland und Frankreich sowie ein Verkaufs- und Vertriebsnetz gesichert. EuroChem zählt nach eigenen Angaben zu den weltweit fünf größten Düngemittelproduzenten mit einem Umsatz von 6,2 Mrd. USD (5,48 Mrd. €) und hat den Firmensitz in Zug in der Schweiz. Man verfüge über Betriebsstätten für den Abbau von Phosphaten, Kaliumerzen und Nitraten, Verarbeitungseinrichtungen für Dünger, Logistik sowie Vertriebsstandorte in Russland, Kasachstan, Estland, Litauen, Deutschland, Belgien, Brasilien, China und den USA. Man sei mit mehr als 27.000 Mitarbeitern in 100 Ländern aktiv.



Borealis, die offensichtlich auch wegen des Green Deals der EU mit der Einschränkung des Düngemitteleinsatzes wenig Zukunft in dieser Sparte sehen dürfte, wolle nun verschiedene andere Optionen für die Zukunft des Stickstoffbereiches prüfen, so aiz.info weiter. Borealis sei nach eigenen Angaben einer der global führenden Anbieter fortschrittlicher und kreislauforientierter Polyolefinlösungen und europäischer Marktführer in den Bereichen Basischemikalien, Pflanzennährstoffe und mechanisches Recycling von Kunststoffen. Die Konzernzentrale ist in Wien, man beschäftigt rund 6.900 Mitarbeiter und ist in mehr als 120 Ländern aktiv. 2020 erzielte Borealis 6,8 Mrd. € Umsatz und 589 Mio. € Nettogewinn.

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