Das Zusammenspiel von Klimawandel und intensiver Landnutzung soll einen besonders zerstörerischen Effekt auf viele Insektenpopulationen haben. Das behaupten Wissenschaftler der University College London in einer aktuellen Studie, die jetzt im Fachmagazin „Nature“ veröffentlicht wurde.
Die Forscher hatten an weltweit 6.000 verschiedenen Orten jeweils die Temperaturentwicklung, die Veränderung der Landnutzung und die Insektenbestände analysiert. Besonders stark sei der klimawandelbedingte Rückgang in den Tropen gewesen. In nicht-tropischen Regionen seien in natürlichen Lebensräumen hingegen sogar einige positive Reaktionen der biologischen Vielfalt infolge des Klimawandels aufgetreten, heißt es im „Nature“-Artikel.
Zentral sei zudem ein großes Angebot an nahegelegenen natürlichen Lebensräumen gewesen. Positiv auf die Bestände wirke sich dies aber nur in Landwirtschaften mit extensiver Landwirtschaft aus. Die Ergebnisse zeigten, dass die biologische Vielfalt von Insekten „wahrscheinlich von der Eindämmung des Klimawandels, der Erhaltung natürlicher Lebensräume in der Landschaft und der Verringerung der Intensität der Landwirtschaft profitieren wird“, so die Forscher.
Der World Wide Fund For Nature (WWF) nahm die Studie zum Anlass, nach mehr Naturschutz in der Fläche und mehr Klimaschutz zu rufen. Die in Deutschland zuletzt in der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) gemeinschaftlich ausgearbeiteten Maßnahmen für eine ökologisch und ökonomisch nachhaltige Landnutzung seien wegweisend und müssten schnellstmöglich umgesetzt werden.