Das Bt-Toxin Cry1Ab, das die Fähigkeit hat, sich gegen Schadinsekten wie den Maiszünsler zu schützen, wird von Mikroorganismen als Nahrungsquelle genutzt, ebenso wie viele andere natürliche Proteine, die von Pflanzen in den Boden abgegeben werden. Dies ist das Ergebnis von Untersuchungen, die das Thünen-Institut (TI) durchgeführt hat.
Wie das Institut vergangene Woche dazu weiter berichtete, verlangsamt die Bindung des Cry1Ab an die Bodenbestandteile dessen Abbau; doch der Hunger der Bodenmikroorganismen sorge dafür, dass die wassergelöst verfügbare Cry1Ab-Konzentration extrem niedrig bleibe. Damit sei eine Weiterverbreitung des Cry1Ab durch Regenwasser bis in das Trinkwasser „extrem unwahrscheinlich“.
Dem TI zufolge nutzten die Forscher für ihre aktuellen Arbeiten ein mit Isotopen markiertes Cry1Ab-Protein, das es ihnen erlaubte, die Kohlenstoffatome des Cry1Ab und deren Abbauprodukte eindeutig nachzuweisen. Dabei habe sich gezeigt, dass Cry1Ab zunächst an Bodenbestandteile, vor allem an Tonpartikel binde, und von dort aus langsam in die wässrige Bodenphase abgegeben werde. Sobald die Proteine im Bodenwasser auftauchten, würden sie von den dort lebenden Bodenmikroorganismen mit einer sehr hohen Effizienz abgebaut.
Laut Darstellung des Instituts hatten schon bisherige Untersuchungen belegt, dass Cry1Ab im Boden kaum nachweisbar war. Dabei sei allerdings unklar geblieben, ob es nur im Boden gebunden oder auch tatsächlich abgebaut worden sei.