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Buchweizen: Versuche der Kammer bestätigen Eignung als Futtermittel

Buchweizen war in Deutschland vom 16. bis zum 19. Jahrhundert ein weit verbreitetes Nahrungs- und Futtermittel. Mit der Intensivierung des Ackerbaus wurde der Buchweizen jedoch seit etwa Mitte des 19. Jahrhunderts weitestgehend verdrängt. Heute gilt er als funktionelles Lebensmittel mit gesundheitlichem Zusatznutzen.

Lesezeit: 3 Minuten

Buchweizen war in Deutschland vom 16. bis zum 19. Jahrhundert ein weit verbreitetes Nahrungs- und Futtermittel. Mit der Intensivierung des Ackerbaus wurde der Buchweizen jedoch seit etwa Mitte des 19. Jahrhunderts weitestgehend verdrängt. Heute gilt er als funktionelles Lebensmittel mit gesundheitlichem Zusatznutzen. Aus diesem Grund hat die Nachfrage nach Öko-Speisebuchweizen wieder zugenommen, berichtet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen.


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Auch in der Öko-Tierernährung könnte Buchweizen von Bedeutung sein. Der Fachbereich Ökolandbau der Kammer hat sich während vierjähriger Anbauversuche mit dem Buchweizen beschäftigt. Verschiedene Sorten wurden von 2011 bis 2014 auf einem sandigen Standort im östlichen Niedersachsen auf pflanzenbauliche Parameter und den Ertrag untersucht. Hintergrund der Versuche war in erster Linie die Verwertung als Futtermittel.


Die Versuche haben gezeigt, dass der Buchweizen durch seine Anspruchslosigkeit im Anbau und besonders durch seine Fähigkeit, Beikraut zu unterdrücken, pflanzenbaulich ausgesprochen interessant ist. Ein Manko sind die stark schwankenden Erträge, die auch die Wirtschaftlichkeit des Anbaus stark beeinflussen. Außerdem fällt die Abreife vergleichsweise ungleichmäßig aus. Die Wahl des Erntetermins ist deshalb nicht ganz einfach, da die Pflanze einerseits noch teilweise blüht, andererseits ein Teil der Körner schon abgereift ist.


Die Versuche konnten die hohe Eiweißwertigkeit des Buchweizens bestätigen. Die Aminosäuren stehen in einem ausgewogenen Verhältnis, ähnlich wie bei der Sojabohne. Ein Einsatz von Buchweizen in der Fütterung scheint bezüglich der Inhaltsstoffe möglich.


Nach Auswertung eines zusätzlich durchgeführten Buchweizen-Fütterungsversuchs der Kammer mit Mastschweinen im Jahr 2013 kam die Versuchsgruppe mit Buchweizen zu den gleichen Leistungsergebnissen wie die Kontrollgruppe. Die wertbestimmenden Teilstücke wiesen zwischen Kontrollgruppe und Buchweizengruppe keine signifikanten Unterschiede auf. Das gleiche gilt für die Ausschlachtung und Fleischqualitätsparameter. Zu bedenken ist, dass ungeschälter Buchweizen aufgrund des geringen Energiegehaltes und des hohen Rohfaseranteils nur begrenzt in der Ration einsetzbar ist.


Aus ökonomischer Sicht ist der Buchweizenanbau als Futtermittel uninteressant. Als Zweitfruchtanbau, zum Beispiel nach früh räumender Wintergerste, könnte die Rechnung aber besser aussehen. Allerdings steigt in diesem Fall aufgrund der vergleichsweise späten Ernte das Ernte- und Ertragsrisiko. Eine interessante Alternative stellt der Buchweizenanbau besonders dar, wenn beispielsweise Mais oder Körnerleguminosen aufgrund starker Verkrautung frühzeitig umgebrochen werden müssen. Dann passt Buchweizen ideal als Ersatzfrucht.


Für die menschliche Ernährung ist Buchweizen als funktionales Lebensmittel ausgesprochen wertvoll. Entsprechend ist die Nachfrage der verarbeitenden Industrie im Speisesektor nach heimisch erzeugter Rohware angestiegen. Hier könnte sich für Ökobetriebe durchaus eine interessante Vermarktungsperspektive ergeben, die im Gegensatz zum Futteranbau auch ökonomisch deutlich interessanter ist.


Nicht zuletzt belebt Buchweizen durch seine intensive Blütephase und den hohen Zuflug an Insekten die Agrarlandschaft und leistet so einen außerordentlich positiven Beitrag zur Biodiversität.

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