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Humusaufbau

Bündnis äußert sich kritisch zu Humuszertifikaten

Ein breites Bündnis lehnt die Kompensation von Treibhausgasemissionen mittels Humuszertifikaten ab und fordert stattdessen eine Förderung von Humusaufbau. "Keine Klima-Tricks mit Humus“, heißt es.

Lesezeit: 3 Minuten

O2-Emissionszertifikate seien kein geeignetes Instrument zum Erhalt und Aufbau von Humus. Über 30 Organisationen und Personen aus Umwelt- und Klimaschutz, Landwirtschaft und Wissenschaft haben sich gegen die Generierung von CO2-Emissionszertifikaten als Instrument zum Erhalt und Aufbau von Humus ausgesprochen. Denn es bestünde damit das Risiko, dass Unternehmen ihre Treibhausgasemissionen durch angeblichen Humusaufbau kompensieren und eigene CO2-Einsparungen vernachlässigen. Sogenannte „Humus-Zertifikate“ könnten „keine permanente Kohlenstoffbindung sicherstellen“, heißt es in der gemeinsamen „Position zur Festlegung von Kohlenstoff in Böden und dessen möglicher Honorierung mittels CO2-Zertifikaten“.

Keine Klima-Tricks mit Humus!“

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Der Markt für diese Zertifikate boome und „Carbon Farming“ werde von Zertifikate-Anbietern als wirkungsvolles Instrument zum Erreichen der „Klimaneutralität“ dargestellt. Der Handel mit solchen Zertifikaten untergrabe die europäischen Klimaschutz-Bemühungen. Unternehmen würden ermutigt, „nicht exakt messbare und leicht wieder umkehrbare Speicherung von Kohlenstoff im Boden als Ersatz für eine konsequente Minderungsstrategie in ihren eigenen Wertschöpfungsketten zu nutzen“, so die zeichnenden Verbände.

Förderung humusaufbauender Bewirtschaftungsmaßnahmen

Humus in landwirtschaftlich genutzten Böden sei nicht stabil. Der darin gebundene Kohlenstoff könne auch wieder abgebaut werden. Humusgehalte in landwirtschaftlich genutzten Böden lassen sich nicht beliebig erhöhen. Nach einigen Jahrzehnten stelle sich in der Regel ein Fließgleichgewicht ein. Die Kunst besteht dann darin, dieses Gleichgewicht durch angepasste Bewirtschaftung zu erhalten. Nur so erfüllen Böden ihre Funktionen als Lebensraum für tausende von Bodenorganismen, die bei der Versorgung mit Pflanzennährstoffen sowie bei der Regelung des Wasserhaushalts eine wichtige Rolle spielen.

Daher fordern die zeichnenden Organisationen und Personen eine für Landwirten einkommenswirksame Förderung humusaufbauender und -erhaltender Bewirtschaftungsmaßnahmen bei der Ausgestaltung agrarpolitischer Steuerungsinstrumente. Sie sehen auch die Notwendigkeit einer Abstimmung mit Förderprogrammen auf europäischer und nationaler Ebene. Maßnahmen und Projekte zum Humuserhalt und -aufbau müssten langfristig angelegt sein.

Klimaschutz und Klimaanpassung gelinge nur bei Erhalt und Förderung der Gesamtheit der Bodenfunktionen. Große Kohlenstoffsenken und -lager wie Moore, Grünland, Wälder und Feldgehölze müssten dafür besonders geschützt werden. Wo möglich müssten ökologisch und ökonomisch nachhaltige Nutzungskonzepte entwickelt und ausgebaut werden. Finanzielles Engagement aus der Privatwirtschaft kann dabei nur eine Rolle spielen, „solange sich die Unternehmen auf einen glaubhaften 1,5 Grad konformen Emissionsreduktionspfad begeben haben“, heißt es in dem Positionspapier.

Reaktion auf Carbon-Farming-Initiative

Die unterzeichnenden Organisationen reagieren auf die Veröffentlichung der sogenannten Carbon-Farming-Initiative der EU-Kommission. Die Carbon-Farming-Initiative stehe im Kontext des Netto-Null-Ziels der EU bis 2050 und der damit verbundenen Notwendigkeit, Emissionen aus der Atmosphäre wieder zu entziehen. Die unterzeichnenden Organisationen unterstützen das Ziel der Klimaneutralität, jedoch nicht den von der EU Kommission vorgeschlagenen Weg, Emissionen durch die Generierung von CO2-Zertifikaten zu kompensieren.

Das Positionspapier wird von folgenden Organisationen getragen:

Das ganze Positionspapier finden Sie hier:

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