Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) plant ein bundesweites Insektenmonitoring. Damit sollen in Zukunft belastbarere Aussagen zum Insektenbestand und seinem Schwund möglich werden. Bis das Konzept dafür steht und es erste Daten gibt, wird es noch dauern.
Mehrere Flächen mit ganz verschiedenen Lebensraumtypen sollen deshalb überwacht werden, sagte der Leiter der Abteilung Ökologie und Schutz von Fauna und Flora, Andreas Krüß, dem Deutschlandfunk. Ziel sei, über einen langen Zeitraum hinweg eine Dokumentation der Insektenvielfalt zu ermöglichen.
Das Bundesamt für Naturschutz will bei der Insekten-Inventur unter anderem Erfahrungen aus einem Vogelmonitoring nutzen, bei dem ehrenamtliche Ornithologen eine große Rolle spielen. Diese ließen sich so nicht komplett auf Insekten übertragen, weil viele Arten kaum bekannt seien. Den Angaben zufolge wird es noch einige Monate dauern, bis das Konzept für das Monitoring steht. Und bis es erste Daten gibt noch einige mehr.
Krüß will laut dem Deutschlandfunk in der Zwischenzeit weitere Datenschätze wie den der Krefelder Entomologen heben und auswerten. „Dass wir etwas für den Insektenschutz mehr tun müssen als bislang, ist ganz klar. Und das können wir auch jetzt schon“, sagte Krüß.
Schätzungen zufolge gehören mehr als 60 Prozent aller Tierarten zu den Insekten. Allein in Deutschland haben Entomologen bislang rund 33.000 Arten beschrieben. Mehr als 7.800 davon stehen inzwischen auf der Roten Liste. Im Oktober hatte ein internationales Forscherteam berichtet, dass die Zahl der Fluginsekten in Deutschland seit Ende der 80er-Jahre um 75 Prozent zurückgegangen ist.