Nicht erwiesen
CDU/CSU zweifeln neuen Nachweistest für CRISPR/Cas-Genveränderungen an
Eine neue Methode soll die Genveränderungen in Cibus-Raps nachweisen können. CDU/CSU-Vertreter bezweifeln die Eignung des Tests.
Der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) und Greenpeace behaupten, dass eine Open-Source-Methode gefunden wurde, mit der eine Erbgutveränderung mittels sogenannter Neuer Züchtungstechnologien nachgewiesen werden kann. Erhebliche Zweifel daran haben der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Stegemann, und der zuständige Berichterstatter Kees de Vries:
„‘Neue Züchtungsmethoden‘ wie Crispr/CAS haben das Potenzial, einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige, leistungsfähige und klimaangepasste Erzeugung von Lebensmitteln zu leisten – Grund genug, sie zu nutzen", hebt Stegemann hervor. Entgegen den Verlautbarungen von bestimmten Organisationen, die neue Züchtungstechnologien im Pflanzenbau ablehnen, gebe es aber bislang kein wissenschaftlich valides Verfahren, das in der Lage wäre, gerichtsfest zu unterscheiden, ob eine Mutation von Nutzpflanzen durch solche Neuen Züchtungsmethoden oder durch herkömmliche Verfahren – beispielsweise die somaklonale Variation – erzeugt wurde. Das habe das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) bestätigt.
"Wir unterstützen deshalb Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner darin, den Weg der Wissenschaftlichkeit weiterzugehen. So hat ihr Ministerium mit fachlicher Beratung des BVL und des Julius-Kühn-Instituts kürzlich ein entsprechendes Forschungsvorhaben ausgeschrieben. Hierbei soll überprüft werden, inwiefern für amtliche Kontrollen geeignete Nachweis- und Identifizierungsverfahren entwickelt werden können. Das ist der richtige Weg und nicht PR-Kampagnen, die nur auf eine schnelle Schlagzeile aus sind“, so Stegemann.
"Verbrauchertäuschung und Spiel mit der Wissenschaft"
Kees de Vries (Bildquelle: privat)
Und Kees de Vries prangert an, dass bei solchen Meldungen "ganz klar mit den Verbrauchern, aber auch mit der Wissenschaft gespielt" werde. "Es soll der Eindruck entstehen, dass eine einfache Möglichkeit zur Unterscheidung der Züchtungsmethoden vorhanden sei und wir diese als Politik blockierten. Das ist mitnichten so, ganz im Gegenteil. Nichtregierungsorganisationen wie Greenpeace und leider auch Abgeordnete aus den Reihen von Bündnis90/Die Grünen verweigern wissenschaftlichen Forschungsergebnissen im biotechnischen Bereich die Anerkennung. Über große Medienkampagnen versuchen sie nun, den Verbrauchern ein anderes Bild aufzudrängen", so der Politiker.
Die Wissenschaft steht seinen Informationen nach geschlossen hinter den neuen Methoden der Pflanzenzüchtung. Deshalb erneuere die CDU/CSU ihre Forderung, dass Pflanzen mit genetischen Veränderungen, die auch Ergebnis konventioneller Züchtungsmethoden oder natürlicher Prozesse sein könnten, nicht als gentechnisch veränderte Organismen (GVO) reguliert werden sollten. "Wir werden uns daher weiter für eine zukunftsorientierte Novellierung des EU-Gentechnikrechtes einsetzen, die aus unserer Sicht zwingend notwendig ist“, so de Vries.
von Frank Sieweke
Das Verfahren weist sicher bekannte Mutationen nach!
Es findet auch nur die, nach denen gesucht wird, siehe Kommentar von Herrn Jany. Darüber hinaus ist das Verfahren als Open Source deklariert, mithin also frei von Lizenzgebühren und jedes Labor kann es nach eigenem Gusto einsetzen! Nun seitens der Behörden das Verfahren ausschreiben zu ... mehr anzeigen wollen, damit jemand anderes einen entsprechenden Test (natürlich zu Millionen an Entwicklungs- und dann Lizenzkosten) entwickelt, halte ich für ein Spiel auf Zeit und wegen der drohenden Steuerverschwendung (das kostenlose Rad kostenpflichtig neu erfinden?) in Millionenhöhe für eine mehr als nur bedenkliche Handlungsweise... weniger anzeigen
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von Wilhelm Grimm
Zuallererst fordern wir Bauern die Wahrheit von Greenpeace und den Grünen und keine Lügen.
Nur dann können wir selbst entscheiden, was wir wollen.
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von Klaus-Dieter Jany
Die Unio hat mit ihrer Ansicht recht!
Wer die entsprchende Publikation wirklich gelesen hat, erkennt leicht, dass die Autoren lediglich gezeigt haben, dass sie eine Punktmutation mit der qPCR nachweisen können, über die sie alle Informationen haben. Dies ist nicht neu und wird bereits in Praktika von Universitäten ... mehr anzeigen durchgeführt. Als Wissenschaftler muss man sich fast verschaukelt fühlen. Klar ist. dass dies kein Verfahren zum generellen Nachweis von genomeditierten Pflanzen ist. Ja, mit dem Verfahren kann dr Cibus-Raps nachgewiesen werden, allerdings fehlt mir noch der Praxistest bei Chargen wie sie im Handel vorkommen. Das Verfahren weist eine Mutation nach, aber gibt keine Auskunft wie diese Mutation entstanden ist! weniger anzeigen
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von Andreas Gerner
Dann sollte die Union zuallererst fordern, dass derartige Pflanzen NICHT patentiert werden können.
Geht bei konventionell gezüchteten ja auch nicht. Aber das passt den Züchtern sicher nicht.
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von Wilhelm Grimm
Patente auf Lebewesen, auf Mensch, Tier und Pflanze
darf es nicht geben.
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