Die Zulassungen der insektiziden Wirkstoffe Chlorpyrifos und Chlorpyrifos-methyl werden in der Europäischen Union nicht verlängert. Das ist das Ergebnis der Abstimmung im Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebens- und Futtermittel (SCoPAFF) am vergangenen Freitag in Brüssel, wo sich jeweils eine qualifizierte Mehrheit der Mitgliedstaaten für ein Verbot der Wirkstoffe ausgesprochen hat.
Bereits ab Februar kommenden Jahres soll der Einsatz nicht mehr erlaubt sein. Der Verbrauch von Lagerbeständen soll allerdings noch bis zu drei Monate darüber hinaus ermöglicht werden. In Deutschland dürfen bereits seit 2009 keine Pflanzenschutzmittelpräparate mit Chlorpyrifos als Wirkstoff mehr vertrieben werden. Zuletzt wurden die Mittel vor allem im Obstanbau in Südeuropa verwendet.
Mit der Entscheidung folgen die EU-Länder einer Stellungnahme der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) vom August, derzufolge die Wirkstoffe die Kriterien für eine erneute Genehmigung nicht erfüllen. Die Behörde in Parma machte Bedenken hinsichtlich möglicher genotoxischer Effekte sowie der Auswirkungen auf die Entwicklung des Nervensystems geltend. Daraus folgt laut EFSA, dass kein sicherer Grenzwert für den Kontakt mit den Wirkstoffen festgelegt werden kann. Im vergangenen Juni hatte auch das Schweizer Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) die Zulassung der beiden Wirkstoffe widerrufen und ein zu hohes Risiko für Nichtzielorganismen angeführt.