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topplus Ausprobiert

Hoher Ackerfuchsschwanzdruck: Mit Top Cut collect Unkrautsamen sammeln statt bekämpfen

Mit dem Top Cut collect lassen sich Ungräser und -kräuter, die höher als der Bestand wachsen, abschneiden und sammeln. Hier die Details zum Gerät und Infos zur Wirkung.

Lesezeit: 3 Minuten

Den Samenvorrat von Ackerfuchsschwanz und Co. im Boden senken und die Feldhygiene verbessern – das soll mit dem Top Cut collect gelingen.

Zur Funktion: Die vom Schlepper an den Unterlenkern gezogene Maschine läuft auf einer eigenen Achse. An zwei Auslegern, die über Tasträder in der Höhe geführt werden, befindet sich ein Doppelmesser-Schneidsystem.

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Die Schnitthöhe lässt sich hydraulisch zwischen 30 cm und 1,6 m variieren. Eine helixförmige Spezialhaspel fördert die Samenstände dann vom Messerbalken auf Transportbänder. Die seitlich abgedichteten Bänder führen das Schnittgut zur Mitte. Von dort gelangt es über ein Förderband, das sich in der Geschwindigkeit einstellen lässt, in einen 7.000 l fassenden Bunker.

Erste Praxiserfahrungen

Ein Bild vom Einsatz des Geräts konnte sich Ludger Lüders von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein verschaffen. Am besten ist es, so der Berater, die dominanten Fuchsschwanztrie­be, die zu Beginn des Ährenschiebens von Weizen deutlich aus dem Bestand schauen, mit dem Gerät abzuschneiden. Um später die in der Entwicklung zurückliegenden Nebentriebe des Fuchsschwanzes zu erfassen, sind nach seiner Ansicht weitere Einsätze nö­tig.

„Weil der Höhenunterschied zwi­schen Fuchsschwanztrieben und Wei­zenähren dann aber nur noch gering ist, nimmt die ­Gefahr von Kulturschäden dabei stark zu“, erklärt er. „Wünschenswert wäre daher eine automatische Höhenführung der Ausleger, die es momentan allerdings noch nicht gibt.“ Das Problem der Fuchsschwanz-Neben­triebe, so Lüders weiter, ist am größten in dünnen Weizenbeständen, in denen sich das Ungras gut bestocken konnte.

Insgesamt ist für Lüders der Top Cut collect eine weitere Stellschraube in der Ungraskontrolle. Steigern ließe sich die Wirkung übrigens, wenn man das System mit dem Seed Terminator kombiniert.

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V E R S U C H

Wie hoch ist der ­Wirkungsgrad?

Unsere Autorin: Dr. Lena Ulber, JKI

Wie gut der Top Cut collect Gräser­samen entfernen kann, wurde im Jahr 2021 vom Julius Kühn-Institut (JKI) geprüft. Die Versuche fanden in Winterweizen mit hohen Dichten von Acker-Fuchsschwanz oder Weidelgras statt. Mit der Hand und mit dem Gerät wurden die Unkraut-Ähren in verschiedenen Höhen über dem Bestand abgeschnitten. Der Schnitt erfolgte zu Beginn des Ährenschiebens des Winterweizens.

Die Ergebnisse: Erwartungsgemäß hängt die Effizienz des Top Cut collects u. a. von der Schnitthöhe ab. Während sich bei einem ca. 95 cm hohen Schnitt 44 % der insgesamt gebildeten Ackerfuchsschwanz-Ähren entfernen ließen, waren es bei einem tieferen Schnitt von 91 cm schon 84 % der Ähren.

Auffällig war allerdings, dass einige Wochen nach dem Abschneiden wieder viele Ähren des Acker-Fuchsschwanzes über dem Weizen sichtbar waren. In weiteren Versuchen prüft das JKI zurzeit, ob es sich dabei um neu gebildete Ähren handelt oder der Fuchsschwanz nur die bereits gebildeten Ähren „nach oben“ schiebt.

Zudem wurde die Wirksamkeit des Geräts bei der Entfernung von Weidelgrassamen geprüft. Da die Halme deutlich länger als die des Acker-Fuchsschwanzes sind, stehen mehr Weidelgrasähren über dem Weizenbestand und können so besser abgeschnitten werden. Auch in diesem Versuch wurden zwei Schnitthöhen geprüft.

Anders als beim Acker-Fuchsschwanz-Versuch wurden die Weidelgrasähren mit Samen gewogen und nicht die Anzahl der Ähren bestimmt.

Das Ergebnis: Bei einem hohen Schnitt (in den Beispielversuchen 90 bis 97 cm) ließen sich 68 % des gesamten Gewichtes der Weidelgras-Ähren entfernen. Bei einem tiefen Schnitt in 68 cm Höhe waren es dagegen 84 %.

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