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Cylindrosporiose: Die unbemerkte Krankheit im Raps

Vertrocknete Rapsblätter deuten auf Frost oder Nährstoffmangel hin. Zuätzlich ist eine Krankheit Ursache für die Symptome – und wütet fast unbemerkt im norddeutschen Raps.

Lesezeit: 2 Minuten

So massiv und anhaltend wie lange nicht mehr sind im Raps aktuell Infektionen durch Cylindrosporium festzustellen. Auf den ersten Blick sieht man die vertrocknet wirkenden Blätter in den unteren Blattetagen der Rapsbestände. Diese sind jedoch nicht nur Symptome von Frost, Nährstoffmangel und Ätzschäden durch Dünger. Inzwischen treten dort massig offene Sporenlager der Cylindrosporiose auf, die Acervuli. Sie sind als kleine weiße Flocken auf dem grünen Blatt mit der Lupe zu erkennen und verbreiten die Krankheit weiter. Details zu den Symptomen können Sie der Bildergalerie entnehmen.

Betroffen sind nicht nur Rapsbestände in Schleswig-Holstein. Auch Bestände im südlicheren Niedersachsen sowie in Mecklenburg-Vorpommern sind infiziert. Grund für die frischen Infektionen sind die anhaltenden Niederschläge im Februar bei „Kühlschranktemperaturen“ von mindestens +8 °C tagsüber. Die Ausgangsherde waren infizierte und nicht vollständig zersetzte Pflanzenreste.

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Symptome durch den Pilz Cylindrosporium

Der Pilz Cylindrosporium concentricum liebt wintermildes Klima und ist in den Küstenländern viel häufiger anzutreffen als im Binnenland. In England ist der „light leaf spot“ die bedeutendste Blattkrankheit im Raps. Zunächst fallen die sichelförmigen Verkrümmungen an den Blättern auf. Zu Befallsbeginn treten aus dem noch grünen Gewebe kleine, weißliche Sporenlager hervor, die als konzentrische Kreise angeordnet sind. Sie verbreiten die Krankheit vor allem im Frühjahr. Später wird das geschädigte Gewebe gelblich bis braun – ähnlich dem Falschen Mehltau. Durch Resistenzzüchtung und der Wirkung von Azol-Fungiziden spielt der Pilz bei uns meist keine wirtschaftliche Rolle.

Gestresste Pflanzen leiden stärker und länger durch Cylindrosporium. Ist die Wachsschicht angegriffen, wie dieses Jahr durch die Nachtfröste und die massiven Winter-Niederschläge im Norden, können deutlich mehr Sporen erfolgreich das Blatt infizieren.

Mit Ackerhygiene gegen Cylindrosporiose

In Extremfällen können über den Blattstiel ablaufende Sporen an die Ansatzstelle der Seitentriebe gelangen und diese zerstören. Dieses Jahr ist die Infektion kaum ertragswirksam, da die Seitentriebe bereits durch die kühle Witterung (mangelnder Nährstofffluss) reduziert sind. Wichtig ist, die Ernterückstände von befallenen Beständen zügig zu zerkleinern und einzuarbeiten, um sie einer schnellen Verrottung zuzuführen. Bestellen Sie nach Raps pfluglos, sollten Sie auf jeden Fall mulchen.

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