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So startet Raps gut durch

Raps ist für viele Betriebe fester Bestandteil der Fruchtfolge. Dafür sprechen der gute Vorfruchtwert und dass er als Blattfrucht Krankheitszyklen unterbricht.

Lesezeit: 3 Minuten

Damit der Raps seine Trümpfe ausspielen kann, ist eine zügige und gleichmäßige Entwicklung der jungen Pflanzen essenziell. Die Basis dafür ist die richtige Aussaatstrategie. Vor allem unter trockenen Bedingungen, oder wenn Erdflöhe dem Raps das Leben schwer machen. Wir haben einem Landwirt nachgefragt, wie er dem Raps einen guten Start ermöglicht.

Strip-Till: Schlagkräftig Raps aussäen

„Klein Brandenburg“ nennt Landwirt Michel Allmrodt scherzhaft seinen Standort in der Altmark (nördliches Sachsen-Anhalt). Im Schnitt weniger als 500 mm Jahresniederschlag und wechselnde Böden mit rund 30 Punkten erschweren die schnelle und gleichmäßige Etablierung von Raps.

Allmrodt baut auf 580 ha Roggen, Gerste, Weizen, Durum, Raps, Sonnenblumen, Mais und Sorghum an. Das Ertragsniveau des Rapses liegt derzeit im Schnitt bei 2,4 t/ha. „Die letzten zwei Jahre haben den Ertrag nach unten gezogen, weil ich auch auf den schlechteren Böden Raps angebaut habe. Auf den besseren Böden liegt der Schnitt dann eher bei 3,5 t/ha“, sagt Allmrodt. Deshalb hat er sich dazu entschlossen, Raps nur noch auf Böden mit mehr als 40 Punkten zu stellen.

Vor Raps stehen bei Allmrodt klassisch Gerste und Weizen. Nach der Ernte bringt er das Ausfallgetreide mit einem schweren Strohstriegel zum Keimen. „Alles, was bis zur Rapsaussaat aufgelaufen ist, beseitigen wir mit Glyphosat“, erklärt der Landwirt. Vor der Rapsaussaat bringt er 10 bis 15 m³/ha Gärrest aus und grubbert diesen bislang flach ein. Idealerweise möchte der Praktiker das in Zukunft direkt während der Aussaat mit seiner Sämaschine machen.

 Strip-Till als Betriebsphilosophie

„Für mich ist Strip-Till der einfachste und zuverlässigste Weg, um direkt zu säen“, meint der Landwirt. Praktiker hatten ihm berichtet, dass sie in manchen Jahren Schwierigkeiten mit Direktsaat ohne Lockerung hatten. Das Claydon-System mit den Lockerungszinken und der Möglichkeit, Dünger unter Fuß zu platzieren, sind laut Allmrodt die Antwort darauf.

Ein weiterer Grund für den Kauf der Maschine ist die Kombination von Bodenbearbeitung und Aussaat. Dadurch erreicht der Landwirt eine hohe Schlagkraft von ca. 3,5 ha/h. „Oft ist es im August bei uns sehr trocken. Dadurch müssen wir möglichst auf Niederschläge warten, um dann den Raps zügig in die Erde zu bringen“, erläutert Allmrodt.

Früher im absetzigen Verfahren, bestehend aus Mulchsaatgrubber und Sämaschine, habe er oft schon vor angekündigten Niederschlägen angefangen, den Raps zu bestellen. Blieb der Regen aus, ist der Raps nur langsam und ungleichmäßig aufgelaufen. Durch die Claydon kann Allmrodt nun auf Niederschläge warten und erst dann säen. Das gewährleistet einen zügigen und gleichmäßigen Auflauf und beugt so Schäden durch den Rapserdfloh vor. Der Druck des Erdflohs ist in seiner Region hoch.

Zurück zur Breitsaat

Vor der Claydon hat Allmrodt den Raps per Einzelkorndrille gelegt. „Wir haben Saatstärken zwischen 25 und 30 Körner/m² gefahren. Bei 50 cm Reihenabstand dauerte es aber länger bis zum Reihenschluss und die Unkräuter hatten mehr Raum. Da wäre eine Maschine mit 37,5 cm Abstand besser.“ Mit seinem neuen Gerät bringt er 40 Körner/m² aus. Ihn überzeugt die höhere Schlagkraft der Strip-Till-Maschine. „Zudem machen wir den Boden nur einmal auf und arbeiten weniger intensiv. Das spart Wasser und ist gut fürs Bodenleben“, meint der Landwirt.

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