Neue Züchtungsmethoden
Das sollten CRISPR/Cas-Gegner lesen: Gen-Scheren gab es immer schon
Kritiker der neuen Züchtungsmethoden CRISPR/Cas malen ein düsteres Bild und schüren Ängste. Dabei sind Mutationen völlig natürlich, Genscheren beschleunigen das nur, es gibt sie seit Jahrzehnten!
Die sogenannten neuen Züchtungsmethoden (NBT) sind alles andere als neu. Wie Prof. Holger Puchta vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) feststellte, werden Gen-Scheren bereits seit 30 Jahren angewendet. Und in der Natur habe es diese schon immer gegeben.
In den neunziger Jahren habe das Erstellen einer molekularen Schere allerdings ein halbes Jahr gedauert und 20.000 Euro gekostet. Der Unterschied zu heute sei: Mit CRISPR/Cas brauche man lediglich zwei Tage, und die Kosten beliefen sich auf ganze 20 Euro.
Puchta betonte, dass auch die Natur nicht stabil sei. Alles sei immer in Veränderung, und Mutation sei nichts Negatives. Die Pflanzenzüchtung habe diese schon immer genutzt. So handele es sich beispielsweise bei Blumenkohl, Weißkohl, Kohlrabi, Rosenkohl und Broccoli um „Monsterpflanzen“, denn sie seien aus einem einzigen genetischen Pool heraus gewonnen worden.
Die Vielfalt sei durch „brutale“ DNA-Schädigung erreicht worden, erläuterte der Biologe. Die „Holzhammermethode“ der radioaktiven Bestrahlung gebe es seit gut 70 Jahren, führte der Wissenschaftler aus. Mutationen könnten auch durch chemische Substanzen hervorgerufen werden. Nur würden bei diesen Methoden viele Mutationen entstehen, auch schlechte.
Mittels der radioaktiven Bestrahlung seien weltweit insgesamt rund 3.000 neue Sorten entstanden, beispielsweise die kernlose Grapefruit und alle europäischen Braugersten; allerdings sei dies ein langwieriger Prozess. Im Unterschied zur radioaktiven Methode werde die DNA mit CRISPR/Cas zielgerichtet verändert, erklärte Puchta. Hierbei wisse man schon nach einer Generation, ob das Ziel erreicht worden sei. Auf diesem Weg hoffe man derzeit, „die Banane zu retten“, der durch einen Pilz aktuell das Aussterben drohe.
Der Biologe wies auch mit Nachdruck darauf hin, dass die mit CRISPR/Cas durchgeführte Genomänderung nicht von einer natürlichen Mutation zu unterscheiden sei. Das CRISPR/Cas-System finde sich in ganz vielen Bakterien, also auch in unserem Körper. Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) sei daher wissenschaftlich gesehen „Unsinn“.
von Wilhelm Grimm
Herr Gruber, ruhig Blut.
Das kommt wie das Amen in der Kirche.
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von Karlheinz Gruber
Liebe TA /Nachtrag
Ich denke hier wird auch viel über diverse Anhänger verschiedener Richtungen gelikt. Etliche Teilnehmer schreiben ehrlich und offen die Meinung und diskutieren, der Rest bewertet annonym und gibt somit verdeckt seine Meinung wieder. Wer mit einer Richtung nicht einverstanden ist, kann ... mehr anzeigen auch mit seinem Namen disliken. Danke weniger anzeigen
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von Karlheinz Gruber
Crisp und Gentechnik ist wie Analogkäse und Veggie essen
es kommt immer auf die Verpackung an. In beiden ist künstliches Essen drinnen. Nur klingt Veggi besser als Analogkäse. Genauso ist es bei der Züchtung. Es wird uns als gut verkauft. Hat aber den Hintergrund der Konzerngewinne. Gegenfrage: Es ist zu viel auf dem Markt. Warum noch mehr ... mehr anzeigen produzieren? Haben hier etliche nicht zugehört was der Verbraucher will. //Vorschlag mal an TA. Bitte die Bewertungen so schalten, daß man sieht wer Pro und Contra ist- Bewertet. Jeder Teilnehmer gibt hier offen seine Meinung schriftlich aus, also kann ich auch erwarten, daß offen die Gegenmeinungen geschrieben werden und nicht nur anonym bewertet werden kann. Bitte um kleine Änderung der Offenheit im Forum. Eine Netiquettennachweis und Klarnamen haben wir eh auch schon zu machen. Mfg Gruber weniger anzeigen
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von Karlheinz Gruber
Ja, in der freien Natur hat es immer die Genscheren gegeben
und die wird es weiterhin geben. ABER, diese sind in der Natur dem Zufallsprinzip unterstellt. Und nicht wie die Konzerne wollen, dem Willen des Menschen als Werkzeug. DASS ist der Unterschied. Damit können die völlig neue Arten/ Sorten schaffen, ein Patent drauf und schon geht es ... mehr anzeigen lustig weiter. Nein, ich lehne auch das ab. Wenn die Welt nicht mehr genug hergibt für die Menschen, ist es ein natürlicher Vorgang. Punkt. In China haben die doch schon an Menschen das versucht. Und wieviele Konzerne forschen im Dunkeln daran. Nein, die Natur muß Natur bleiben und darf selber züchten, ohne menschliche Genscheren usw..- Und noch mehr macht an die Konzerne: Nein danke. Thema durch. Abgelehnt (und ich war (starker) mal Befürworter (bis ins Fernsehen verteidigt) bis ich mal ganz tief in die Materie reingegangen bin) weniger anzeigen
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von Andreas,Regina Gschwendtner
Auswirkungen?
Durch CRISPR wird die Patentierbarkeit der Zuchtergebnisse ermöglicht, da das Zuchtunternehmen die erfolgten Erbgutveränderungen belegen kann. Für die Landwirte könnte das weitere Abhängigkeiten und hohe Lizenzgebühren zur Folge haben. Nicht nur Nutzpflanzen, auch Zuchttiere wären ... mehr anzeigen betroffen. Andreas weniger anzeigen
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von Gerhard Steffek
Schade nur -
daß es sinnlos ist mit Ideologen zu diskutieren. Da ist doch jeder Versuch darüber zu debattieren vergeudete Liebesmüh. Auch wenn es noch so sinnvoll wäre, es kann nunmal nicht sein, was nicht sein darf.
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von Christian Bothe
Genschere
Sehr gut, das Prof.Puchta als kompetenter Biologe dazu seine wissenschaftliche Meinung äußert,und das Urteil des EuGH entsprechend bewertet! Das sollten mal alle grünen Glaubensbrüder studieren und es in diesem Sinne der Gesellschaft präsentieren.Nur mit diesen Züchtungsmethoden und ... mehr anzeigen der grünen Gentechnik geht LW der Zukunft angepasst an die sich verändernden klimatischen Bedingungen. weniger anzeigen
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