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Dekarbonisierung auch für die Landwirtschaft „die Herausforderung für die Zukunft“

Zur Dekarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft muss auch die Landwirtschaft beitragen. Agrarökonomen empfehlen u.a. gesetzliche Anreize, um den Düngemitteleinsatz zu optimieren und reduzieren.

Lesezeit: 3 Minuten

Für das Agribusiness ist die Dekarbonisierung „die Herausforderung für die Zukunft“. Darauf hat Dr. Christian Janze bei der digitalen Vorstellung des „Konjunkturbarometers Agribusiness in Deutschland 2022“ der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY und des Departments für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung an der Georg-August-Universität Göttingen hingewiesen. Ohne das Agribusiness werde diese Transformationsphase von Wirtschaft und Gesellschaft nicht gelingen.

Schutz der produzierenden Landwirte nicht vergessen

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Allerdings dürfe dabei der Schutz der produzierenden Landwirte nicht vergessen werden. Janze zufolge sind die CO2-Nettoemissionen je nach landwirtschaftlicher Bewirtschaftung sehr unterschiedlich. Die Umstellung auf ökologische Produktionsverfahren sei aber nicht zielführend mit Blick auf die Dekarbonisierung, weil deren CO2-Fußabruck oft größer sei als in der konventionellen Erzeugung, stellte er klar.

Außerdem werde bei den aktuellen Diskussionen häufig vergessen, dass die Landwirtschaft einen großen Beitrag zur Bindung von CO2 leiste. Vor diesem Hintergrund empfiehlt der Unternehmensberater den Einstieg in neue Entlohnungssysteme, zum Beispiel für „Carbon Farming“. Höhere Lebensmittelpreise zum Ausgleich steigender Kosten seien wegen der Weltmarktabhängigkeit der Branche kaum durchsetzbar.

Innovationsführer mit guten Chancen

Laut Janze sind gesetzliche Anreize erforderlich, um den Düngemitteleinsatz zu optimieren und zu reduzieren. „In der Tierhaltung sollten Instrumente zur Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen gefördert werden. Subventionen sollten auf langfristige Maßnahmen der Dekarbonisierung zielen, etwa die Bindung von Treibhausgasen durch die Renaturierung von Mooren oder die Umwandlung von Acker- in Grünland“, so der Unternehmensberater.

Das deutsche Agribusiness habe gute Chancen, die Transformation als Innovationsführer maßgeblich zu gestalten. Die Kombination aus sehr gut ausgebildeten landwirtschaftlichen Unternehmern, Technologie- und Know-how-Führern in den vor- und nachgelagerten Bereichen sowie ein sehr gutes Forschungsnetzwerk böten dafür beste Voraussetzungen.

Allerdings brauche es durchdachte Konzepte, die gemeinsam mit dem Sektor entwickelt werden müssten. Anderenfalls drohe die Abwanderung von Unternehmen des Agribusiness - und damit von CO2-Quellen und Arbeitsplätzen - in weniger regulierte Märkte. Außerdem würden global gültige Vereinbarungen und Richtlinien benötigt, um den CO2-Ausstoß weltweit wirksam zu minimieren. Ohne diese Maßnahmen würden die CO2-Emissionen in der Landwirtschaft vor allem außerhalb Europas bis 2050 noch deutlich steigen.

CO2-Fußabdruck relativ gering

Dr. Louisa von Plettenberg von der Georg-August-Universität Göttingen erklärte ergänzend, dass die Tierhaltung und das Düngemanagement einen erheblichen Einfluss auf die CO2-Emissionen der Landwirtschaft hätten. Die Landwirte bräuchten nun klare Signale und Planungssicherheit für zukünftige Investitionen, so die Agrarökonomin.

Dem Konjunkturbarometer Agribusiness zufolge entfallen beim globalen Energieverbrauch 24 % der CO2-Emissionen auf die Industrie, dicht gefolgt von der Land- und Forstwirtschaft mit insgesamt 19 %. In Deutschland liege der Anteil der Landwirtschaft allerdings unter 10 %. Tierhaltung und Düngemanagement hätten hier 2018 etwa 72 % der CO2-Emissionen in der Landwirtschaft auf sich vereint.

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